Dienstag, 27. März 2012

Filme: Artificial Intelligence

Artificial Intelligence

"Artificial Intelligence" spielt in der Zukunft. Dort hat man es endlich geschafft, einen Roboter zu bauen, der fähig ist, zu lieben und dazu auch noch aussieht wie ein echter Mensch. "David", wie der Prototyp dieses ganz speziellen Roboters heißt, hat Gestalt und Wesen eines kleinen Jungen. Ein Ehepaar, das den eigenen kleinen Sohn, der im Koma liegt, verloren hat, nimmt David bei sich auf- und lernt, ihn zu lieben.
Als Ersatz für den geliebten Sohn lebt David bei der neuen Familie und die Mutter, zuerst skeptisch und verängstigt durch die Anwesenheit des Roboters, überwindet ihre Scheu und "prägt" David auf sich, das heißt, dass sie seine Fähigkeit, zu lieben, auslöst, und sich zu der Zielperson seiner bedingungslosen Liebe macht. Von nun an hängt David an ihr und liebt seine neuen Eltern über alles. Doch eines Tages wacht der "echte" Sohn wie durch ein Wunder wieder aus dem Koma auf und beginnt, eifersüchtig wie er ist, den Roboterbruder gegen seine Eltern auszuspielen, sodass diese bald glauben, David wäre gefährlich und würde nach menschlichem Leben trachten.
Dies alles spitzt sich immer weiter zu, und bald entschließen Davids Adoptiveltern, David zurück zu seiner Herstellerfirma zu bringen, wo er zerstört werden würde, da er gefährliches Verhalten zeigt. Doch im letzten Moment bringt die Mutter es nicht über das Herz, David töten zu lassen, und setzt ihn zusammen mit seinem intelligenten Roboterteddybären im Wald aus.
David glaubt nun, dass seine Eltern ihn lieben würden, wenn er ein echter Junge wäre. Immer die Geschichte von Pinocchio, der von der blauen Fee in ein echtes Kind verwandelt wurde, im Sinn, macht er sich auf die Suche nach ebendieser Fee, die ihn "echt" machen soll. Dabei trifft er auf die seltsamsten Gestalten, unter anderem auf einen quasselsüchtigen Liebhaberroboter, der ihn begleitet.
Und ganz am Ende trifft David die blaue Fee, die nun doch so anders ist, als er es sich vorgestellt hat...

Dies ist kein gewöhnlicher Roboterfilm. Man merkt ganz genau Steven Spielbergs Handschrift -zumindest so, wie sie früher einmal war. Schon allein, dass der Roboter endlich einmal von einem echten Jungen gespielt wird, der sich kein bisschen wie ein Roboter, sondern wie ein ganz normales Kind verhält (nur dass er höflicher ist), gibt dem Film einen sehr schönen Anstrich. Immer aus der Sichtweise eines Kindes, nicht eines Roboters, heraus betrachtet, wird der Film immer traumgleicher und märchenhafter, immer unwahrscheinlicher, immer realitätsferner. Denn dies ist kein Film, an den man glauben soll: dies ist ein Film über Träume und Märchen. Zwar hätte man aus der Geschichte des kleinen Roboters, der lieben kann, einen beinahe glaubhaften und tragischen Film machen können, doch da dieser Film aus der Sichtweise eines Kindes heraus geschieht, wird er zu etwas Einzigartigem.
Dennoch ist "A. I. -Artificial Intelligence" kein Film für Kinder, viel zu schwermütig, viel zu traurig ist er. Denn David muss die geliebte Mutter verlassen, muss erkennen, dass er kein Unikat ist, dass tausende von Davids hergestellt werden, muss weinen und schlafen lernen. Und er muss den Tod kennen lernen, den Tod und die unendliche Liebe.
Ja, dies ist definitiv ein sehr trauriger, sehr schöner Film, der manchen zu Tränen rühren wird.
Und trotz aller Tragik, von der der Film erzählt, trotz aller großen Momente voll von Melancholie- für mich ist die bewegendste Stelle des ganzen Filmes jene, in der David gleich nach seiner Prägung zum ersten Mal beginnt, zu lieben. Der Schauspieler des Kleinen ist überwältigend und wird einen unwillkürlich verzaubern.
"Artificial Intelligence" ist ein Meilenstein in der Filmgeschichte und "eine moderne Adaption der Geschichte des Pinocchio".
9, 75 von 10 Punkten.

http://www.youtube.com/watch?v=uA_wFT6XFNk

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