Dienstag, 24. April 2012

Bücher: Suzanne Collins- Die Tribute von Panem. Flammender Zorn


Bücher: Suzanne Collins- Die Tribute von Panem. Flammender Zorn

MEGA-SPOILER^^

Dies ist das letzte Buch der Panem- Trilogie, und mit entsprechend hohen Anforderungen habe ich es gelesen und wurde nicht enttäuscht.
Katniss lebt nun bei den Rebellen aus Distrikt 13, von dem alle geglaubt haben, er wäre vom Kapitol zerstört worden. Die Rebellenführer wollen aus Katniss den Spotttölpel, den Anführer der Revolution, machen, und bald muss sie erkennen, dass sie von ihren neuen Verbündeten genauso missbraucht wird wie vom Kapitol selbst. Auch in ihrer neuen, unterirdischen Welt muss sie sich schminken und herrichten lassen, für die Kamera posieren und jemanden darstellen, den sie nicht einmal kennt. Die Rebellen haben es geschafft, ihre Aufnahmen des Spotttölpels in das vom Kapitol ausgestrahlte Fernsehprogramm einzuschleusen, und das ganze Land befindet sich in Aufruhr.
Schließlich beschließt Katniss, mit einigen anderen zu Peetas Rettung, der von Präsident Snow gefangen gehalten wird, aufzubrechen. Als sie sich nach einer geglückten Rettungsmission wiederbegegnen, geschieht das Unglaubliche: Peeta versucht, Katniss umzubringen.
Bald stellt sich heraus, dass Peeta von Wissenschaftlern des Kapitols „eingewebt“ wurde und seine Erinnerungen in Bezug auf Katniss derart verfälscht sind, dass er zu einem Werkzeug des Kapitols wurde, darauf abgerichtet, Katniss zu ermorden.
Ob er sich jemals erholen wird, ist ungewiss. Monatelang reagiert er auf das kleinste Zeichen von Katniss' Anwesenheit mit Wutanfällen.
Da Katniss nun von ihrem Leben nichts mehr zu erwarten hat, macht sie sich auf, um Präsident Snow zu töten, der an all ihren Verlusten und den Hungerspielen Schuld ist. Eine kleine Gruppe aus Soldaten und einem Kamerateam begleitet sie, allerdings auch Gale und zu ihrer Verwunderung Peeta. Bald keimt in Katniss der Verdacht auf, dass Coin, die Anführerin der Rebellen, Peeta an Katniss' Seite gestellt hat, um Katniss töten zu lassen. Denn wenn die Rebellion Erfolg hat und Katniss, die alles andere als begeistert von Coin ist, der Spotttölpel bleibt, würde Coins hohe Position ins Wanken geraten.
Doch Peeta kommt Stück für Stück immer mehr zurück ins reale Leben: zwar muss er sich immer noch zurückhalten, um Katniss nicht anzugreifen, doch schließlich geschieht das Wunder, das niemand sich zu erhoffen gewagt hatte. Peeta erkennt in Katniss wieder das Mädchen, das er über alles geliebt hat. Aber wird er es wagen, sie ein weiteres Mal zu lieben?
Die kleine Rebellengruppe schrumpft auf ihrem Weg ins Kapitol rapide, denn dieser Weg ist durchsetzt mit grausamen Fallen. Katniss muss zusehen, wie ihre Freunde hinter ihr sterben, um ihr den Weg freizumachen, unter ihnen Finnick und Boggs, die einzigen in Distrikt 13, denen Katniss wirklich vertrauen konnte.
Als es schließlich nur noch eine kleine Strecke zu überwinden gilt, und zwar die zum Präsidentenpalast, fallen hübsche kleine Fallschirme vom Himmel und bringen ein ganzes Feld voller flüchtiger Kinder dazu, zu explodieren. Die herbeieilenden Sanitäter, unter ihnen Prim, stürzen sich auf die sterbenden Kapitolkinder, um ihnen zu Hilfe zu eilen und werden von einer zweiten, größeren Explosion in Stücke gerissen. Und während Katniss, das Mädchen, das in Flammen steht, Feuer fängt, muss sie dabei zusehen wie Prim, um deren Überleben es die ganze Panem-Reihe über eigentlich ging, als menschliche Fackel verendet.
Als Katniss in einem Krankenhausbett wieder aufwacht, ist alles vorbei: ihre Lieben sind alle tot, bis auf Peeta, Gale, Haymitch und ihre Mutter. Prim ist tot. Cinna ist schon lange tot. Alle sind tot.
Aber das Kapitol wurde von den Rebellen eingenommen, und Katniss, deren verbrannte Haut so gut wie möglich zusammengeflickt und erneuert wurde, gibt nun einen kläglichen Spotttölpel ab.
Von der Eroberung des Kapitols hat sie nichts mitbekommen, aber Präsident Snow wird gefangengehalten, damit Katniss selbst ihn eigenhändig vor den Augen aller Distrikte umbringen kann, um ein neues Zeitalter einzuleiten.
Doch die Rebellen, und das erkennt Katniss jetzt mit grausamer Sicherheit, sind eigentlich nicht besser als das Kapitol. Sie wollen die Hungerspiele fortführen, zumindest noch ein einziges Mal, sie spielen mit dem Gedanken, alle Menschen des Kapitols zu töten, und immernoch hat Katniss keine Ahnung, ob die Fallschirmbomben vom Kapitol oder den Rebellen selbst abgeworfen wurden. Denn die Strategie hinter dieser Falle entspricht ganz der von Gale entwickelten...
Und als der Tag von Snows Hinrichtung kommt, trifft Katniss' Pfeil nicht ihn, sondern die neue Präsidentin Coin, woraufhin Snow sein Leben so oder so aushustet. Katniss wird gefangengenommen und in ihr früheres Zimmer im Kapitol gesperrt, wo sie wochenlang kein Zeichen von der Außenwelt bekommt. Schließlich aber kommt Haymitch mit der offiziellen Bekanntmachung, dass Katniss wieder auf freiem Fuße ist. Sie darf zurück nach Distrikt 12, zusammen mit Haymitch und all den Leuten, die sich dort wieder ansiedeln wollen. Sie wird wieder im Dorf der Sieger leben.
Von Gale hört Katniss ihr restliches Leben lang nichts mehr. Er scheint eine Arbeit irgendwo in einem anderen Distrikt angenommen zu haben. Ihre Mutter zieht nicht nach 12, sonder ertränkt ihren Kummer anderswo in ihrer Arbeit.
Aber Peeta kommt ihr hinterher. Und Peeta liebt Katniss.
Und eigentlich nimmt dann doch alles ein Happy- End. Denn Peeta und Katniss überwinden ihren Schrecken und ihre Albträume mit der Hilfe des anderen und bekommen nach fünfzehn Jahren sogar Kinder, einen Sohn und eine Tochter.
Alles wird wieder gut.

Was für ein wunderbares Buch, was für ein grandioser Abschluss für eine grandiose Buchreihe!
Ich hätte mir kein schöneres Ende vorstellen können. Noch nie war ich so zufrieden, nachdem ich ein Buch zugeschlagen habe.
Selbstverständlich habe ich Ströme von Tränen geweint, als ich die letzten Seiten gelesen habe.
Tragisch und herzzerreißend ist das Ende, aber zugleich auch wunderschön. Tröstend und voller Liebe und Frieden. „Meine Kinder, die nicht wissen, dass sie auf einem Friedhof spielen...“
Das Ende musste ich vor lauter Ergriffenheit drei Mal hintereinander lesen.
Ich bin mal großzügig. Dieses Buch hat nicht weniger verdient.
10 von 10 Punkte vergebe ich, in tiefer Trauer und Freude darüber, dass Katniss' Geschichte für immer ein Ende gefunden hat.

„Ich werde ihnen erzählen, wie ich es überlebe. Ich werde ihnen sagen, dass es mir an schlechten Tagen morgens unmöglich ist, mich an irgendetwas zu erfreuen, weil die Angst, es zu verlieren, übermächtig ist. Dann mache ich mir eine Liste im Kopf und verzeichne darauf jeden Akt der Güte, den ich je erlebt habe. Es ist wie ein Spiel. Immer das gleiche. Fast ein bisschen langweilig, nach über zwanzig Jahren.
Aber es gibt viel schlimmere Spiele.“

„Nachts empfinde ich wieder diesen Hunger, der mich damals am Strand überrascht hat, und ich weiß, dass es so oder so passiert wäre. Dass ich zum Überleben nicht Gales Feuer, das von Zorn und Hass genährt wird, brauche. Feuer habe ich selbst genug. Was ich brauche, ist der Löwenzahn im Frühling. Das leuchtende Gelb, das für die Wiedergeburt steht und nicht für Zerstörung. Ein Versprechen, dass das Leben weitergeht, ungeachtet unserer Verluste. Dass es wieder gut werden kann. Und das kann nur Peeta mir geben.
Und wenn er mich fragt: „Du liebst mich. Wahr oder nicht wahr?“,
dann antworte ich: „Wahr.“

Volk von Panem, wir kämpfen, wir wagen, wir wollen endlich Gerechtigkeit!“ So lautet der Text. (…)
Ich werde zurück an meinen Platz gezerrt, die Rauchmaschine wird eingeschaltet. Ruhe wird geboten, die Kameras laufen, dann ruft jemand: „Action!“ Ich halte den Bogen über meinen Kopf und brülle, so zornig ich kann: „Volk von Panem, wir kämpfen, wir wagen, wir machen unserem Hunger nach Gerechtigkeit ein Ende!
Stille senkt sich über das Set. Und es bleibt still. Totenstill.
Schließlich krächzt es in der Gegensprechanlage und Haymitchs ächzendes Lachen hallt durchs Studio. Er muss so lachen, dass er Mühe hat, den Satz herauszubringen: „Und damit, Freunde, wäre die Revolution gestorben!“

Samstag, 21. April 2012

Bücher: Suzanne Collins- Die Tribute von Panem. Gefährliche Liebe


Bücher: Suzanne Collins- Die Tribute von Panem. Gefährliche Liebe

In dem zweiten Band der spektakulären Panem- Trilogie wird Katniss ein weiteres Mal das Fürchten gelehrt: denn anstatt dass sie nach ihrem wohlverdienten Doppelsieg in der Arena das einigermaßen ruhige Leben eines Siegers führen darf, steht das dritte Jubel-Jubiläum vor der Tür, und als ganz besondere Überraschung werden dieses Jahr alle Sieger der Distrikte untereinander ausgelost und dann zurück in die Arena geschickt. Nachdem Katniss das Kapitol im letzten Jahr mit dem geplanten Selbstmord zum Narren gehalten hat, zweifelt sie keine Sekunde daran, dass es kein Zufall ist, dass sie wieder in die Arena gehen muss: sie soll ausgeschaltet werden, und das auf legitimem Wege. Katniss muss zurück in die Szenerie ihrer Albträume, und dieses Mal sind es keine verängstigten Jugendlichen, mit denen sie es zu tun bekommt, sondern professionelle Killer, abgehärtete Sieger, erwachsene Gegner, die mehr als nur gefährlich sind. Doch dieses Mal hat Katniss niemandem versprochen, zurückzukehren, und sie richtet all ihre Aufmerksamkeit nur auf das eine Ziel, Peetas Überleben zu sichern, so wie er bei ihren ersten Hungerspielen alles getan hat, um sie zu retten.
Auf ihrer Reise durch die Distrikte verleitet Katniss die Bewohner ungewollt zur offenen Rebellion gegen das Kapitol und alles wird nur noch schlimmer, als sie erkennen muss, dass ihr persönliches Markenzeichen, der Spotttölpel, unter Rebellen und Oberschicht weit verbreitet ist: die einen tragen ihn als Zeichen des Widerstandes mit sich herum, die anderen als Schmuckstück und Erinnerung an eine tragische Liebesgeschichte und den einzigen Doppelsieg in der Geschichte der Spiele.
Doch dann beginnen die Hungerspiele ein weiteres Mal, und dieses Jahr wird Katniss in einer Wasserlandschaft, die von einem Ring aus Sand und Dschungel umschlossen wird, gefangen gehalten. Schon bald formiert sich eine kleine Gruppe, deren Teil dieses Mal auch Katniss ist, wodurch sich die Zustände in der Arena verglichen mit denen im letzten Jahr teilweise beinahe wie Urlaub anfühlen. Nach anfänglicher Verwirrung erkennt die Gruppe, dass die Landschaft dieses Jahr eine Uhr darstellt, in der pro Segment und Stunde eine unterschiedliche Katastrophe ausgelöst wird, um das Überleben schwerer zu machen, und sie befinden sich nun auf der permanenten Flucht vor den von den Spielemachern ausgelösten Giftnebeln, Mutantenaffen, Monsterwellen und Blitzeinschlägen.
Und gerade in dem Moment, als Katniss das Loch im Gefüge der Arena erkennt, verschiebt sich die Welt...
Die Rebellen sind gekommen, um die Überlebenden aus der Arena zu entführen und sie am Leben zu halten. Doch denjenigen, der Katniss als einziger am Herzen liegt, haben sie nicht retten können: Peeta. Und  nun befindet er sich in der Macht des Kapitols. 
Distrikt 12 existiert nicht mehr.

Wieder mal ein grandioses, fesselndes Buch, das ich innerhalb weniger Stunden durchgelesen habe. Beim Lesen von „Die Tribute von Panem“ bin ich immer ziemlich zwiegespalten. Einerseits will ich so langsam und detailliert wie möglich lesen, um mir alles ganz genau ausmalen zu können, andererseits ist es so spannend, dass ich die Kapitel regelrecht verschlinge und es nicht mehr aus der Hand legen kann. Meine allnächtliche Müdigkeit ist dann stets wie weggeblasen.
Die „Panem“-Bücher sind bisher die einzigen, bei denen ich mich wirklich immer gefragt habe: was wird passieren? Was wird jetzt passieren? Und jetzt?
Ein wunderbares Buch, mehr muss man nicht sagen. Auch wenn Finnick nervt. Und ich keinen blassen Schimmer habe, warum alle es immer mit Twilight vergleichen.
9, 5 von 10 Punkten vergebe ich.

„Er senkt den Kopf, legt seine Stirn an meine und zieht mich näher an sich. Seine Haut, sein ganzer Körper strahlt Wärme aus, weil er so nah am Feuer war, und ich schließe die Augen, sauge seine Wärme ein. Ich atme den Geruch all der Wintertage, die wir vor den Spielen miteinander verbracht haben. Ich versuche nicht, mich zu befreien. Warum auch? Seine Stimme wird zu einem Flüstern. „Ich liebe dich.“
Deshalb also.“

Auf dieser Wiese, unter der Weide,
Ein Bett aus Gras, ein Kissen wie Seide...

Freitag, 20. April 2012

Filme: Dschungelkind

Filme: Dschungelkind

Ein deutscher Linguist zieht mit seiner Frau und seinen drei Kindern (die allesamt Prinz-Eisenherz-Frisuren tragen) in den Dschungel Papuas, um das Volk der Fayu zu studieren, das in seiner Entwicklung irgendwo in der Steinzeit hängen geblieben ist. Die Kindheit der jungen Sabine, die inmitten eines fremdartigen Volkes aufwächst und sich schnell einlebt, wird in mehreren kurzen Episoden dokumentiert. Was ist das für ein Alltag, in dem man damit rechnen kann, dass es wochenlang regnet und danach das ganze Haus von Insekten bevölkert ist? In dem man Brutalität gegen Frauen und Kinder kennenlernt, rituell aufgebaute Stammeskriege und Dahinsiechende, denen nicht geholfen wird? 
Aber auch die Liebe lernt Sabine hier kennen; sie akzeptiert das Brauchtum eines Volkes, das so ganz anders ist als das ihrige, und sie animiert die Kinder der Fayu zum ausgiebigen Herumtollen. Sie findet den schwer verwundeten Auri im Wald und nimmt ihn zuerst als Bruder, in fortschreitendem Alter als Freund und Geliebten an. Er aber wird von der Tuberkulose dahingerafft (und stirbt natürlich nach tagelangem Kampf genau in dem Moment, in dem sie bei ihm eintrifft...) und Sabine versucht, in Deutschland ein neues Leben aufzubauen.
Doch das gelingt ihr nicht. Denn sie hört auf zu leben, sie existiert nur noch. Und sie kehrt zurück in die eigentliche Heimat: den Dschungel Papuas, wo ihre Familie gelernt hat, ihr Wissen mit den Einheimischen zu teilen und im Gegenzug von ihnen unterwiesen zu werden. 
Ein ganz netter Film, der auf einer wahren Geschichte basiert, das Wunder des Lebens und der fremden Kulturen anpreist und das schildert, was man "culture clash" nennt sowie den schwierigen Themen nicht aus dem Weg geht. Es ist recht gut geschauspielert. Mich nerven nur die nuschligen Stimmen der Schauspieler, die sich stark nach Till Schweiger anhören 6,9 von 10 Punkten.

http://www.youtube.com/watch?v=pXLk5nWlaS0

Mittwoch, 18. April 2012

Filme: Happy New Year (New Year's Eve)

Filme: Happy New Year

Man nehme ein paar (Hollywood)"Größen" wie Sarah Jessica Parker, Til Schweiger, Jon Bon Jovi, Robert de Niro, Zac Efron und Hilary Swank, erfinde ein paar Geschichten über unterschiedliche Leute, die unterschiedlich den Neujahrsabend feiern, zum Beispiel geraten sie in Panik, weil ein komischer Leuchtball, der an einem Stab runterflitzen und den Countdown unterstreichen soll aufgrund eines Kurzschlusses hängen bleibt, sie treffen auf ihre alte Liebe und geben sich Ohrfeigen, sie verbringen den Abend mit dem sterbenden Vater oder vor der Webcam, weil der Verlobte als Soldat im Ausland ist, sie sitzen im Fahrstuhl fest... und schon hat man einen unnötigen, aufgedrehten Film. Das Beste war aber immernoch das Paar, das unbedingt als erstes um Mitternacht sein Baby zur Welt bekommen will, um Geld zu kassieren.
Absoluter Schund und nur noch eine Bestätigung für die berühmte US-amerikanische "Balla-Balla-Heit", wie mein Vater es ausdrückt. 4, 5 von 10 Punkten.

http://www.youtube.com/watch?v=R5VGj5JnclQ

Filme: Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele

Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele

Dieser Film ist eine der genauesten Buchverfilmungen, die ich kenne. Bis auf einige Details gleicht der Film exakt der Geschichte des vorliegenden Buches!
Ich habe ihn innerhalb von zwei Wochen zwei Mal gesehen und wollte danach gleich wieder ins Kino, um ihn ein drittes Mal zu sehen. Eine ganz andere Atmosphäre als das Buch verströmt er, Charaktere werden anders dargestellt als im Buch, sind aber dennoch detailgetreu an der Vorlage orientiert, nur ist es unmöglich, in einen Film, der eh schon soviel Überlänge hat, noch mehr Informationen reinzupacken. Bis auf die Szene, wo Katniss auf dem Baum festsitzt und niemand ihr folgen kann, da knüppeldicke Äste (^^) unter dem Gewicht der Verfolger abbrechen, obwohl Katniss im Film nicht gerade klein ist, fand ich den Film perfekt.
Er war nichts für meine schwachen Nerven, vor allem, weil ich die Geschichte gar nicht kannte und "Die Tribute von Panem" erst durch den Film kennen gelernt habe (Jaja, Schande über mich.).
Genial umgesetzt, ideale Rollenbesetzungen, toller Schnitt, detailgetreue Orientierung am Buch... ich als Zuschauerin fühlte mich so sehr in Katniss hineinversetzt wie noch nie zuvor in einen anderen Protagonisten eines Filmes. Dagegen verblasst selbst die Identifikation mit den Helden aus Avatar. Vor allem die Szene mit den Feuerbällen ist umwerfend.
Insgesamt ist der Film perfekt: perfekt inszeniert, perfekt umgesetzt, traurig, unglaublich spannend und eine wahre Nervenfolter, allerdings mit vielen schönen Szenen dazwischen. Die Tonqualität, die sich je nach Katniss' Stimmung verändert -noch nie habe ich einen Film gesehen, der dieses Stilmittel derart erfolgreich und gekonnt einsetzt-, trägt sehr, sehr gut zur Identifikation mit Katniss bei. Schön fand ich auch die Szenen aus Sicht der Spielemacher, die im Buch ganz gefehlt haben. 
Alles ist gelungen: die Musik ist wunderschön, die Schauspieler sind überzeugend, die Effekte realistisch, die Stimmungen wunderbar eingefangen. Einige Details wurden abgeänder, aber das ist bei so einem langen Film einfach notwendig. Ich könnte stundenlang schwärmen.
"Die Tribute von Panem" findet als Film den perfekten Mittelweg zwischen blutig-brutal und kaschierend, um das Ganze nicht zu einem Splatterfilm ausarten zu lassen, und gibt somit erstmals einen Film ab 12 frei, der eigentlich ab 16 sein sollte, dann aber weitaus kein so großes Publikum erzielt hätte (Passender wäre es vielleicht, zu sagen, man sollte ihn eigentlich ab 14 freigeben...).
Tiefsinnig und packend erzählt dieser Film die Geschichte von Katniss und fesselt und berührt den Zuschauer bis zur allerletzten Minute. 
10 von 10 Punkten an einen meiner absoluten Lieblingsfilme!
Möge das Glück stets mit Euch sein...

http://www.youtube.com/watch?v=Mj-hTRt0Pi0

Schön find ich auch den zweiten Trailer. Ignoriert einfach den labernden Typen.

http://www.youtube.com/watch?v=ZD1poATZ_m4

Donnerstag, 12. April 2012

Bücher: Vicky Gabriel & Jessica Hofmann- TeenWitch. Die wilde Magie der jungen Hexen

Vicky Gabriel & Jessica Hofmann: Teenwitch. Die wilde Magie der jungen Hexen

"Aber irgendwann, wenn Ihr ein paar Jahre in diesen unpraktischen Roben Treppen hinaufgefallen seid, oft genug keinen Platz mehr im Auto für dieses sperrige Schwert gefunden habt und es leid seid, ständig einen Rucksack und zwei Tüten mit in den Wald zu schleppen- sprich: Wenn der Zauber all der tollen, kleinen Dinge verblüht ist- werdet Ihr vielleicht feststellen, dass Ihr mittlerweile weit genug seid, um einen Kreis mit der bloßen Hand zu ziehen und an der unverhofft angetroffenen Quelle Eure hohlen Hände selbst zum Kelch der Göttin zu machen. Dann werdet Ihr hie und da Rituale in Jeans und T-Shirt feiern, weil Ihr die Kraft der Magie immer zu spüren imstande seid, egal wo Ihr Euch befindet. (...) Auf jeden Fall aber werdet Ihr schließlich genau wissen, was für Euch selbst von Bedeutung ist und was nicht. Vertraut darauf. Besser als Ihr selbst kann es niemand wissen."

Dieses Buch ist, wie der Titel schon sagt, konkret für Junghexen gedacht. Es klärt die grundlegenden Fragen auf jugendgerechte und einfühlsame Art und Weise, nicht nur die Themen in Bezug auf Wicca und die wichtigsten Fragen in Hinsicht Religion und Magie, sondern auch Dinge wie: Wie sag ich's meinen Eltern? Woran erkenne ich einen guten Zirkel/Coven? Welche Bücher sind empfehlenswert? Wie finde ich meinen magischen Namen? Wie steht's mit Sex im Wicca? Wo kann ich andere Hexen kontaktieren? Wie erkenne ich, ob ich einem Schwindler/Wichtigtuer oder einer tatsächlich magisch begabten Person gegenüberstehe? Kann ich als Hexe eigentlich in die Disko gehen oder machen Hexen das nicht? Was für Kleider tragen Hexen?
Darüber hinaus werden natürlich noch die grundlegenden Dinge erklärt: Der Altar, wie Magie wirkt, Räucherungen und Erdungen...
Allerdings würde ich dieses Buch eher empfehlen, wenn man mehr etwas über den Alltag einer Hexe lernen will als einen Einstieg in Religion und Magie sucht. Da empfehlen sich ganz andere Bücher von Vicky Gabriel, zum Beispiel "Der alte Pfad". Dieses Buch aber ist auf die Bedürfnisse und Fragen junger Hexen zurechtgeschneidert, die selbst noch jugendlich sind und sich in der "Szene" nicht ernst genommen fühlen. Dies ist das einzige Buch, das ich kenne, das jungen Hexen ihre ganz eigene Kraft zuspricht und sich gerade auf das schwierige Thema der Junghexen konzentriert, anstatt einfach so zu tun, als wären diese gut integriert. Junghexen sind im Wicca oft nicht gern gesehen, sondern werden eher belächelt, was teilweise verständlich ist, aber dennoch oft ungerecht scheint. Vicky und Jessica gehen eben auf diese Probleme ein und behandeln sie liebevoll und einfühlsam mit einer guten Portion Humor und Selbstironie.
Ich kann das Buch einer jeden Junghexe nur empfehlen, denn es vermittelt einem ein ganz anderes Gefühl des Selbstwertes als die meisten Bücher. Mit schönen Fotos versehen und einer guten Bücherliste am Schluss ist das Buch liebevoll gestaltet (auch, wenn ich die Fotos der "Junghexen" am Rand oft nervig finde) und endet mit der Aufforderung, aus der Welt der Hexen etwas Gutes zu machen. Denn die Junghexen von heute sind die nächste Hexengeneration.
8, 5 Punkte von 10 bekommt dieses schöne und erfrischende Buch von mir, das sorgfältig und verantwortungsbewusst auf die Sichtweise jugendlicher Hexen eingeht und hilft, den ganz eigenen Pfad zur Göttin zu finden.

"Manchmal, nur manchmal allerdings- da sitzt eine Frau in einem grünen Kleid abseits vom Trubel und trinkt versonnen aus einem Kaffeepott, während sie die Menge überblickt. (...) Ihr seht Euch an und lächelt, und (...) vielleicht sagt einer von Euch bald "Merry Meet" und erntet ein erfreutes, stilles Lächeln ohne Wichtigtuerei und Pathos. 
Nehmt es den Chaoten, den Angebern und den Heuchlern nicht übel- sie können nicht anders. Aber verliert unter ihnen nicht den Mut, nach der stillen Frau oder dem versonnen lächelnden Mädchen unter dem Ahornbaum Ausschau zu halten. Es gibt sie auch, sie sind nur ein wenig schwerer zu finden; aber die Mühe lohnt sich."

Mittwoch, 11. April 2012

Bücher: Claudia Schreiber- Emmas Glück

Claudia Schreiber- Emmas Glück

Max, der Städter, trifft auf Emma, das Landei.
Nachdem Max erfahren hat, dass er todkrank ist und in wenigen Tagen sterben wird, dreht der bisher so korrekte Ordnungsfreak vollkommen durch und klaut den Ferrari seines Kumpels sowie den Kasseninhalt seines Autohauses. Von Hans, dem Bestohlenen, verfolgt, baut Max einen Unfall und landet samt Auto und Geld auf dem hoch verschuldeten Bauernhof Emmas, die ihn findet und gesund pflegt. Das Geld aber nimmt sie an sich und das Auto verbrennt sie, denn zum ersten Mal hat sie beides in ihrem Leben: Geld und einen Mann.
Max, der nun auf Emmas Hof festsitzt, weil er glaubt, von der Polizei verfolgt zu werden, kommt mit den Lebensumständen der chaotischen Bäuerin nicht zurecht: in ihrer Küche fault und schimmelt alles, sie ist unordentlich, schmutzig und derb. Max versucht, etwas Ordnung in Emmas Leben zu bringen, und diese lässt das tatsächlich zu.
Aber Hans ist immer noch auf der Suche nach Max: er begegnet Emma und diese sperrt ihn kurzerhand in einem Verschlag ein. Im Laufe seiner Gefangenschaft versucht Hans, sich mit Emma anzufreunden, um aus seinem Gefängnis zu entkommen, und entwickelt sogar eine Idee, wie sie ihren verschuldeten Hof retten könnte. Denn Emma züchtet Schweine, gibt ihnen Namen, zieht sie groß und tötet sie selbst, indem sie ihnen die Kehle aufschneidet, während sie sie im Arm hält. Und diese glücklichen, geliebten Schweine mit riesigen Freilaufmöglichkeiten will Hans in Wurstform ganz groß rausbringen.
Max lernt derweil, Emma zu lieben: die dreckige, schmutzige Emma, die mit den Schweinen kuschelt und in ihren Ställen schläft, die verhornte Füße hat und ihr klappriges Mofa als Lustobjekt betrachtet. Emma hilft Max, den Schmutz zu akzeptieren und auch die Vorstellung, dass er sterben wird. Max hilft Emma, ein wenig Ordnung in ihr Leben zu bringen und das Trauma ihrer grausamen Kindheit aufzuarbeiten. 
Schließlich lässt Emma Hans frei und bereitet sich auf Max' Tod vor. Die beiden genießen ein paar letzte, selige Tage zusammen, bevor Emma Max mit sich nimmt und ihm die Kehle aufschneidet wie ihren Schweinen, um ihm sein langes Leiden zu ersparen. Dass sie sein Geld genommen hat, weiß er längst, doch inzwischen ist es ihm egal geworden.
Nachdem Max tot ist, wandert Emma ins Ausland aus und ihr Freund, der Polizist, vertuscht ihre Sterbehilfe an Max, damit ihr nichts geschieht. Emmas und Hans' Schweineprojekt bringt so viel Ertrag, dass Emma sich ihr ganzes Leben davon ernähren kann und einige Monate nach ihrer Ankunft in Mexiko gebiert sie Max' Tochter.

"Emmas Glück"- ein schönes, trauriges, tragisches Buch mit einem kleinen Happy- End, das vor dem Schmutz nicht zurückschreckt und nichts, aber auch gar nichts beschönigt. Es bringt einen zum Nachdenken und Trauern, aber auch zum Lächeln. Es bringt einen dazu, zu verstehen, was sich hinter Emmas Glück verbirgt, hinter dem Glück einer Bauersfrau, die eigentlich nie glücklich war- aber dann...
7, 5 von 10 Punkten vergebe ich an dieses kleine, stark berührende Buch über den Tod und das Leben.

"Sie glühte vor Glück, vor Stolz. Wenn sie im Buch war, dann gab es sie zwei Mal. Eine Emma blieb auf dem Hof, aber die andere Emma, die im Buch, die war woanders! 
Der Bartmann hatte ein kleines Gedicht geschrieben über Emma, und sie strahlte vor Glück. Sie hing an seinen Lippen, wenn er las. Ihre eigenen Worte kamen zeitgleich hinterher. Aus dem Gör im Kastanienbaum, das er für stumm gehalten hatte, wurde ein sprechendes Kind.
Emma sprach wie er. Sie war sein Weltenkind, seine Schicksalstochter. Täglich betrachtete er ihre Handflächen und hörte nie auf, darüber zu staunen. (...)
"Du bist sehr stark. Du wirst einmal etwas Wichtiges machen, nicht nur denken."
Ihre Lebenslinie teilte sich, daraus schloss er: "Auch du wirst fortgehen, irgendwann. Weit fort, für immer. Wie ich."
So entfremdete sich Emma von ihrer Familie. Sprach anders, dachte anders. Las.
Als der Bartmann starb, hatte es ihr die Sprache verschlagen. Seitdem war ihr jeder Dreck nah wie ein Freund und Steine machten ihr das Leben leicht. Die Tiere sprachen mit ihr und die Pflanzen wuchsen und blühten um die Wette, nur für sie."

Bücher: Suzanne Collins- Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele

Suzanne Collins: Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele

Der erste Teil der Panem- Trilogie ist ein Buch, das ich erst nach Erscheinen des Films gelesen habe. Ich hatte dies schon lange vor und bin ziemlich glücklich, dass ich mich endlich dazu überwunden habe. 
Katniss meldet sich freiwillig zu den alljährlichen Hungerspielen, als das Los auf ihre kleine Schwester fällt. Während der Hungerspiele muss jeder Distrikt des Nordamerika der Zukunft zwei Tribute, ein Mädchen und einen Jungen, in die Hauptstadt, das Kapitol, schicken. Dort angekommen, werden sie in einer riesigen Freilichtarena um ihr Leben kämpfen, bis nur noch einer von ihnen übrig ist, auf den Geld und Ruhm warten. Die Hungerspiele werden zeitgleich live im Fernsehen übertragen, da Hunderte von Kameras den Tributen ständig auf den Fersen sind.
Im Kapitol angekommen bekommt Katniss ihr eigenes Team an Stylisten und Designern, die dafür sorgen sollen, dass sie einen möglichst bleibenden Eindruck bei den Zuschauern hinterlässt. Denn je sympathischer oder erfolgreicher ein Tribut ist, desto wahrscheinlicher sind seine Chancen, dass er innerhalb der Arena Versorgungspakete von Seiten der Sponsoren erhalten wird. Katniss' Mentor bekommt die Idee, Peeta, den Jungentribut aus Katniss' Distrikt als Katniss' Liebhaber darzustellen, denn eine junge, tragische Liebe hatten die Hungerspiele noch nie und tatsächlich sind die Zuschauer zutiefst bewegt. Katniss ist verletzt, dennoch gibt sie sich Mühe, in der Öffentlichkeit möglichst sympathisch zu wirken und willigt ein, bei der Geschichte mit der jungen Liebe mitzuspielen. 
Als Katniss schließlich in der Arena ankommt, muss sie zu ihrer Erleichterung erkennen, dass der Schauplatz dieses Jahr ein großes Waldgebiet ist und nicht etwa eine Wüste oder eine Eislandschaft, wie sie es befürchtet hatte. Katniss kämpft sich durch, sie muss den Durst und den Hunger besiegen und ist auf der Flucht vor der kleinen, aber starken Allianz aus Karrieros, tödlich ausgebildeten Killern aus den reichen Distrikten, die sich vorübergehend geschlossen hat. Katniss ist auf sich selbst gestellt, vor allem, als sie erkennen muss, dass Peeta sich mit den Karrieros zusammengetan hat. Schließlich allerdings trifft sie Rue, ein kleines Mädchen, das ihr auf Schritt und Tritt durch den Wald folgt, und die beiden bilden ein Bündnis, das allerdings nur kurze Zeit hält: während Katniss die angehäuften Vorräte der Karrieros in ihrem Lager in die Luft sprengt, wird Rue gefangen und stirbt schließlich durch einen Speerwurf. Der Mörder Rues ist der erste Mensch, den Katniss tötet. 
Die Lebensbedingungen werden immer härter, da die Spielemacher den Zuschauern eine richtige Show bieten wollen. Als schließlich die Regeländerung verkündet wird, dass von nun an zwei Tribute gewinnen können, vorausgesetzt sie stammen aus dem selben Distrikt, macht sich Katniss auf die Suche nach Peeta, den sie schwer verwundet in einem Versteck vorfindet. Cato, der gefährlichste Karriero, hat ihn mit seinem Schwert verwundet, weil Peeta Katniss einst zur Flucht verholfen hat.
Peeta und Katniss tun sich zusammen und suchen Unterschlupf in einer Höhle. Katniss muss bald erkennen, dass Peeta eine Blutvergiftung droht und fürchtet, er könne sterben und sie würde erneut auf eigene Faust gestellt sein. In der Höhle spielen sie die Rolle des verliebten Paares, tauschen Küsse und Zärtlichkeiten aus, und Katniss muss ein weiteres Mal erkennen, dass ihr tatsächlich etwas an Peeta liegt. Doch Küsse bekommt er von ihr nur, weil das die Chancen auf Versorgungspakete fördert, und tatsächlich bekommen sie etwas Verpflegung von den Sponsoren. Peetas Blutvergiftung aber bleibt, und als verkündet wird, dass am sogenannten Füllhorn für jeden Tribut das gelagert wäre, was er am meisten brauche, betäubt Katniss Peeta mit einem Schlafsirup und macht sich auf den Weg zum Füllhorn, wo eine Medizin für Peeta auf sie wartet. Nach einer weiteren blutigen Begegnung mit anderen Tributen findet Katniss zurück zur Höhle und heilt Peeta. Die Zahl der Tribute schrumpft rasch, und schließlich sind nur noch Peeta, Katniss und Cato übrig. Nun kommt es zum Finale der Hungerspiele: es werden wolfartige Mutationen mit der Haarfarbe und den Augen der verstorbenen Tribute in der Arena losgelassen, die die letzten drei Tribute jagen. Cato fällt ihnen schließlich zum Opfer und Katniss schießt ihm in den Kopf, um sein Leiden, das sich bereits eine Nacht hinzieht, um den Zuschauern etwas Aufregung zu bieten, zu beenden. 
Nun warten Katniss und Peeta darauf, abgeholt zu werden, doch im letzten Moment verkünden die Spielemacher, dass die Regeländerung, dass es zwei Sieger geben könne, außer Kraft gesetzt wäre. Katniss macht Peeta den Vorschlag, dass sie beide tödliche Beeren essen sollten, damit keiner von ihnen den anderen umbringen müsse, und in allerletzter Sekunde werden Katniss und Peeta doch noch zu Siegern erklärt, um dem Publikum keine Hungerspiele zu bieten, in denen es keinen Sieger gab.
Katniss weiß nicht, dass sie mit ihrer Tat das Kapitol zutiefst verärgert hat- die Mächtigen fühlen sich von ihr verspottet und aufs Korn genommen. Das Buch endet nicht gerade mit einem Happy-End: Katniss muss damit rechnen, dass sich das Kapitol an ihr rächen wird, und erfährt, dass Peetas Gefühle ihr gegenüber nicht gespielt waren. Peeta jedoch fühlt sich von ihr verraten, da sie die Verliebte nur für die Zuschauer gemimt hat, und hat schweren Liebeskummer, glaubte er doch schon, Katniss für sich gewonnen zu haben...

Da kann ich nur sagen: ich freue mich auf den zweiten Teil, auch wenn er "Gefährliche Liebe" heißt! "Die Tribute von Panem- Tödliche Spiele" ist stets aus der Ich-Perspektive erzählt und in der Gegenwart gehalten. Im Gegensatz zum Film, wo die Aktionen der Spielemacher eingeblendet werden, sieht man die ganze Geschichte von vorne bis hinten aus Katniss' Perspektive. Katniss kommt mir im Buch um einiges naiver, aber auch gefühlvoller vor als im Film. Die Dialoge sind mir aus dem Film bekannt, allerdings stellt sich Katniss' Verhältnis zu Peeta um einiges komplizierter dar als im Film. Für Katniss ist Peeta im Buch nicht der Typ, der ihr ein Brot zugeworfen hat, als ob sie ein Schwein wäre, sondern ein Lebensretter, "der Junge mit dem Brot". Die Verliebtheit von Katniss' Seite ist beinahe vollständig gespielt, und im Buch erfährt man viel mehr über ihre zwiespältigen Gefühle Peeta gegenüber. 
"Die Tribute von Panem- Tödliche Spiele" ist ein tolles Buch, gut zu lesen und sehr spannend. Überzeugend aus der Perspektive einer 16jährigen erzählt (besonders lustig die Stelle, als Peeta lautstark durch den Wald stampft und Katniss schon total genervt von ihm ist), merkt man deutlich, dass dieses Buch von einer Frau geschrieben wurde. Definitiv muss man den Film an zweierlei Maßstäben messen, weil sie einerseits fast gleich, andererseits aber sehr unterschiedlich und auf zwei komplett andere Arten stimmungsvoll sind. Die Charaktere werden jeweils etwas unterschiedlich präsentiert. Ich vergebe an das schöne, einfühlsame und teilweise auch witzige Buch mit den originellen Einfällen wie Jägerwespen und Spotttölpeln 9 von 10 Punkten.

"Es dauert etwas, bis ich Cato in dem matten Licht und all dem Blut entdecke. Dann gibt das rohe Stück Fleisch, das einmal mein Gegner war, einen Laut von sich und ich erkenne die Stelle, wo sein Mund ist. Ich glaube, das Wort, das er sagen will, ist bitte.
Mitleid, nicht Rachsucht, lässt mich den Pfeil in seinen Schädel abschießen. Peeta zieht mich zurück, in der Hand den Bogen, der Köcher ist leer. 
"Hast du ihn erwischt?", flüstert er.
Zur Antwort ertönt ein Kanonenschuss.
"Dann haben wir gewonnen, Katniss", sagt er dumpf. 
"Hipp, hipp, hurra!", bringe ich hervor, aber in meiner Stimme liegt keine Siegesfreude."

Dienstag, 10. April 2012

Filme: Wie ausgewechselt

Filme: Wie ausgewechselt

Zwei Freunde: einer ist ein erfolgreicher Anwalt mit drei Kindern, der andere ein dauerbekiffter Frauenaufreißer. Während sie gemeinsam in einen Brunnen pinkeln, wünschen sie sich, das Leben des anderen führen zu können... als sie am nächsten Morgen aufwachen (oh Wunder, was für eine originelle und überraschende Idee), sind sie jeweils im Körper des Anderen und müssen nun das ausgewechselte Leben führen, bis sie den mittlerweile abmontierten und in eine andere Stadt verfrachteten (-.-)  Brunnen  wiederfinden, um ihren Wunsch rückgängig zu machen.
Toll. Im ganzen Film dreht es sich nur um irgendwelche dummen, von der modernen Filmindustrie und Gesellschaft als wünschenswert empfundenen Rollenbilder: Männer haben eine "Krebsliste", auf der sie die Frauen verzeichnen, die sie am liebsten gleich "nageln" würden, wenn ihre Partnerinnen an Krebs sterben würden. Frauen sind total ekelerregend, wenn sie schwanger sind, sie stehen auf sexuelle Belästigung und derbe Anmachen, außerdem haben die Mütter von drei Kindern (die natürlich schlank, knackig, perfekt enthaart und gar nicht hängebrüstig sind) überhaupt nichts dagegen, wenn ihr Ehemann zu ihnen sagt "Mach deine Titten weg, wir sind doch hier nicht in Afrika."
Und Kinder scheißen einem naürlich ins Gesicht, wenn man sie wickelt, reden mit "süßen" quietschigen Stimmen, furzen einen an... genauso wie die Ehefrau, die bei offener Badezimmertür auf der Toilette ihren Durchfall zur Schau stellt.
Oh mein Gott, dieser Film ist so frauenverachtend und diskriminierend und vermittelt ein extrem schlechtes Männerbild, das ganz zum Ende noch mit etwas Kitsch verquirlt wird, damit frau dann doch gerührt sein kann über die guten, liebenden Männer von heute.
Die sexy weibliche Hauptperson steht übrigens natürlich total auf Baseball, hat derbe Ausdrücke drauf, trägt durchsichtige Tangas, ist versaut und sexgierig sowie im Intimbereich tättowiert, steht auf Belästigungen und ist absolut "umwerfend" (nun, um es mal mit meinen Worten zu sagen: blauäugig und nervtötend). 
Dieser Film ist nichts. Er ist bloß ekelerregend (Softpornos, Silikontitten, Kinderscheiße im Gesicht...), schlecht geschauspielert und einfallslos sowie diskriminierend. Einfach nur ein Haufen gequirlter Hirnkacke.
1,5 von 10 Punkten.

http://www.youtube.com/watch?v=lXoOfAozOMA

Montag, 9. April 2012

Filme: Avatar- Aufbruch nach Pandora

Filme: Avatar- Aufbruch nach Pandora

Anderthalb Jahrhunderte nach unserer Zeit ist die Menschheit im Aufbruch nach Pandora, einem Planeten, auf dem es zumindest annährend erdähnliche Vegetation und Bevölkerung gibt. Jake Sully, ein ehemaliger Marine, der nun im Rollstuhl sitzt, nimmt den Platz seines Zwillingsbruders ein, nachdem dieser ermordet wurde: Jake nimmt von nun an an einem wissenschaftlichen Projekt teil, in dessen Namen auf Pandora sogenannte Avatare erschaffen wurden, Wesen, die aussehen wie die Ureinwohner des Planeten und die mithilfe von moderner Technologie durch die Gehirne der passenden Personen gesteuert werden können. Für jede Person gibt es einen eigenen Avatar, der auf den jeweiligen Menschen abgestimmt ist. Für Jake bedeutet das Experiment, dass er wieder laufen, klettern und springen kann, denn alles, was sein Avatar fühlt und erlebt, empfindet er mit ihm, solange er sich in der künstlichen Trance befindet, die sein Bewusstsein mit dem Avatar verbindet.
Jake ist hin- und hergerissen zwischen den zwei Seiten, die ihn für sich engagieren wollen: einerseits ist da der militärische Leiter der Pandora- Basis, der Jake als Auskundschafter benutzt -er soll einen Weg finden, die Na'vi, die Ureinwohner Pandoras, aus ihrem Heimatbaum zu vertreiben, damit die Menschen an das wertvolle "Unobtanium" gelangen, welches sich unter seinen Wurzeln befindet-, andererseits die leitende Wissenschaftlerin, die tatsächlich einen Weg finden möchte, mit den Na'vi befreundet zu sein und das geheimnisvolle Bewusstseinsnetztwerk zu erforschen, das sämtliche Pflanzen des Planeten verbindet. 
Jake wird in der Rolle seines Avatars bald in den Stamm der Na'vi, auf die er gestoßen ist, aufgenommen. Seine Lehrmeisterin ist die junge Na'vi Neytiri, in die er sich bald verliebt. Er wird zu einem vollwertigen Krieger und Mitglied seines Stammes ernannt und vermählt sich schließlich mit Neytiri, noch bevor er erkennt, dass er endlich eine Seite wählen muss. Gemeinsam mit den Na'vi lernt er, zu reiten und zu fliegen, zu klettern und eins mit dem Wald zu sein. Er begegnet fremden Tieren und Pflanzen, vernachlässigt seinen wahren Körper immer mehr und lebt nur noch durch seinen Avatar.
Schließlich allerdings gehen die rabiaten Soldaten hart gegen die Na'vi vor: sie wollen endlich an das Unobtanium gelangen und schrecken vor keinen Mitteln zurück. Sie zerstören den Wald und den Heimatbaum, und so erfährt Jakes Stamm, dass Jake von Anfang an von dem geplanten Angriff wusste, und lässt ihn als Verräter zurück. Er allerdings wird zu Toruk Makto, dem einzigen Reiter des riesigen Leonopteryx -des letzten Schattens- und vereint die einzelnen Stämme der Na'vi, um gegen die Menschen zu kämpfen. Eine Schlacht zwischen den Geschöpfen des Planeten und den brutalen Eindringlingen der Erde entwickelt sich und natürlich bekommt der Zuschauer am Ende ein Happy- End: die Menschen werden von Pandora vertrieben, und nur einige wenige dürfen bleiben.
Ganz zuletzt wird man noch einmal auf die Schippe genommen, da der Film einen glauben macht, dass auch Jake zurück zur Erde gehen wird, dann aber stellt sich heraus, dass er bei den Na'vi bleiben wird- die Jakes Seele mit Hilfe ihrer Göttin Eywa in den Körper seines Avatars verpflanzen.
Nun, das schreit doch geradezu nach einer Fortsetzung.

"Avatar" ist einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten und ist sozusagen ein uraltes Märchen, das neu verfilmt wurde. Stark erinnert dieser Film an die alten Western: der Held muss sich seinen Platz in dem Volk der Eingeborenen verdienen, und kämpft dann an ihrer Seite gegen die bösen Menschen der Moderne. 
Ja, "Avatar" ist ziemlich amerikakritisch und erweckt im Zuschauer den Wunsch, dass die Na'vi in ihrer Naturverbundenheit über die Menschen siegen werden. Er ist eine Hommage an die Wildheit in allem Leben, an die erwachsene Kindlichkeit, an die Wertschätzung von allem, was ist. Stark inspiriert vom Wicca-Glauben, berührt dieser Film mit der zutiefst naturreligiösen Darstellung der Na'vi in ihrer Welt der Großen Göttin Eywa, der Welt der sprechenden Bäume und dem Band, das zwischen allem Leben besteht. Ja, Avatar entführt den Zuschauer in die tiefsten Sehnsüchte, die eigentlich in jedem von uns schlummern: hinein in die Natur, die unbeschwerte Wildheit unserer uralten Vorfahren, in das zum Weinen schöne, spirituelle Leben vieler Urvölker, das wir nie wieder leben werden.
Untermalt mit wunderschöner Musik zeigt dieser Film den Zusammenstoß von heiler unberührter Natur mit fiesester Technologie und ist somit für den heutigen Menschen zutiefst bewegend und aufrührend. Wir brauchen Geschichten wie diese. Sie lassen uns unsere eigenen Ängste und Wünsche erkennen und vielleicht sogar wieder ein wenig Urspiritualität in unserem Leben erkennen. Die utopische Welt der Na'vi, frei von unseren modernen Sorgen und Verbrechen, lockt und ruft uns zu sich.
"Avatar" ist ein grandioser Film voller großer Momente und tränenschön. Er arbeitet mit Klischees, die so tief in unserer Seele sitzen, dass wir sie lieben. Er entführt uns in eine Welt, in der wir auch leben wollen, in der wir fliegen und wahrhaft im Einklang sein könnten.
Und er ist ein Aufruf dazu, eben diesen Wunsch nicht daran scheitern zu lassen, dass wir auf der Erde leben und nicht auf Pandora.
9 Punkte von 10 bekommt dieser Film von mir, der definitiv zu meinen Lieblingsfilmen gehört. James Cameron, ich verzeihe Dir  "Titanic".

"Diesen Film sieht man nicht, man erlebt ihn."- Cinema.

http://www.youtube.com/watch?v=1fGW_ydP2nk


Filme: Big Fish

Filme: Big Fish

Ein Vater, der seine erfundene, mit reichlich viel Fantasie und Romantik gewürzte Lebensgeschichte nur allzu gerne erzählt und sich damit stets in den Mittelpunkt rückt. Ein Sohn, der diese Geschichte früher für sein Leben gern gehört hat und mit zunehmendem Alter erkennen musste, dass nichts davon wahr ist...

Als Edward Bloom im Sterben liegt, kehrt sein erwachsener Sohn William zu ihm zurück, bereit, seinem Vater zu verzeihen, dass er ihm ständig alle Aufmerksamkeit gestohlen und nur Lügengeschichten über sein Leben erzählt hat. Während dieser Rückkehr ins elterliche Heim allerdings erfährt William Stück für Stück mehr über die wahre Geschichte hinter seinem Vater- und entdeckt, dass vieles, an das er längst nicht mehr glauben kann, überhaupt nicht erfunden ist.
Die abenteuerliche Geschichte eines Mannes, der in die Welt hinauszieht und seine große Liebe findet, in einem Zirkus arbeitet, dessen Direktor ein Werwolf ist, sich mit einem Riesen anfreundet, eine ganze Stadt aufkauft, den Dienst als Soldat im Rekordtempo hinter sich bringt, einen Fisch mit einem goldenen Ehering fängt und selbst mehr ins Wasser als auf die Erde gehört, wird hier erneut ins Leben gerufen und liebevoll erzählt. Zeit und Logik existieren in Edwards Geschichten nicht, denn hier verschwimmen die Grenzen der Fantasie und der Wirklichkeit. Den ganzen Film über dominiert eine märchenhafte, unwirkliche Stimmung und fängt den Zuschauer in einem Netz aus unglaublichen, aber wahren Ammenmärchen. Und die letzte Geschichte, die William einst in dem Glasauge einer alten Hexe gesehen hat, die ihm in der Zukunft als junges Mädchen begegnen wird, erzählt nicht der Vater, sondern der Sohn...

Ein sehr schönes Werk von Tim Burton -den ich an sich eigentlich nicht so sehr mag-, das den Zauber meiner Kindheit in sich trägt, denn diesen Film kann man als Kind und auch als Erwachsener verstehen. Als Kind deswegen, weil man die Wirklichkeit durch die Augen der Fantasie betrachtet, und als Erwachsener, weil man sich eben daran noch allzu gut erinnert...
8, 5 von 10 Punkten.

http://www.youtube.com/watch?v=N65tIsAOI_Q

Filme: Der ganz normale Wahnsinn (Working Mum)

Filme: Der ganz normale Wahnsinn

Es geht um eine arbeitende New Yorker Mutter, die von Sarah Jessica Parker gespielt wird und versucht, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen. Ist an sich nichts Neues, das Besondere an diesem Film allerdings ist, dass er mehr auf die Geschlechterrollen im Berufsalltag fixiert ist als der Durchschnittsfilm über moderne Mütter.
Der Film ist etwas weniger oberflächlich als all die anderen (auch wenn er damit anfängt, dass die Mutter versucht, einen gekauften Kuchen aussehen zu lassen wie einen selbst gebackenen und dies ziemlich dumm anstellt -.-), deswegen bekommt er 5, 75 von 10 Punkten.

http://www.youtube.com/watch?v=42tnknzaG00