Montag, 21. Mai 2012

Filme: Perfect Sense

Filme: Perfect Sense

Wir schreiben, ich weiß nicht genau welches Jahr, in der Zukunft. Aus irgendeinem Grund fangen die Menschen überall auf der Welt plötzlich an zu weinen und verlieren dann ihren Geruchssinn. Das Phänomen wird als Krankheit bezeichnet und die Leute versuchen, Ansteckung zu vermeiden, können der Epidemie aber nicht entgehen. Die Hauptpersonen des Filmes sind eine Ärztin, die versucht, dem Geheimnis der Krankheit auf die Spur zu kommen, und ein Koch. Natürlich verlieben sie sich ineinander, fallen aber trotzdem der mysteriösen Krankheit zum Opfer.
Nachdem beinahe sämtliche Menschen auf der Erde ihren Geruchssinn verloren haben, muss auch noch der Geschmackssinn daran glauben. Kurz darauf überrollt eine erneute Epidemie die Erde, die die Menschen ihres Gehörs beraubt. Ganz zum Ende kommt das letzte Syndrom: der Verlust des Sehvermögens.
Und hier endet der Film, an dem Tag, an dem sich Dunkelheit über die Erde senkte.

Mich wundert es nicht, dass der Film so gut wie gar nicht bekannt ist. Das soll nicht heißen, dass ich ihn schlecht finde, er ist nur - anders. Obwohl von den Kritikern hart bemängelt, habe ich seine interessanten Seiten entdeckt, die manchmal wirklich unheimlichen Sequenzen, die sehr schön rübergebrachte Endzeitatmosphäre, die fesselnde Idee.
Andererseits überzeugen die Hauptdarsteller leider oft so gar nicht, die Musik ist übertrieben und für die geheimnisvollen Syndrome gibt es keine wissenschaftliche Erklärung. Was ich aber andererseits auch wieder interessant fand, da die Ärzte in dieser Geschichte selbst keine Ahnung haben, worum es sich handelt, und es einfach mal was Anderes ist.
Aber da sind immer noch diese seltsam überdrehten Szenen, die einfach nicht so recht überzeugen wollen. Manchmal episch, manchmal lächerlich, manchmal bewegend, manchmal billig... ich weiß nicht recht, was ich von dem Film halten soll, stufe ihn aber als "sehenswert" ein und gebe ihm einfach mal 8 Punkte.
Übrigens ist mir aufgefallen, dass sich sämtliche Syndrome nur nach einem starken Gefühlsausbruch manifestieren, und ich bin mir sicher, dass ich dem Rätsel damit auf der Spur bin.

http://www.youtube.com/watch?v=qeXzRrcEgvU

Samstag, 19. Mai 2012

Filme: Pakt der Rache (Seeking Justice)

Filme: Pakt der Rache

Will Gerard ist ein amerikanischer High-School-Lehrer, der zusammen mit seiner Frau Laura ein glückliches Leben führt. Die beiden sind trotz mehrjähriger Heirat immer noch verliebt und genießen das gemeinsame Leben. Aber eines Abends wird Laura brutal zusammengeschlagen, vergewaltigt und ausgeraubt. Als Will im Krankenhaus eintrifft und sie vom Schmerzmittel betäubt daliegen sieht, bricht für ihn eine Welt zusammen.
Im Wartezimmer schließlich spricht ihn ein fremder Mann an. Er macht ihm ein Angebot.
Denn die Rechtslage in Hinsicht auf solche Fälle wie Laura ist unzufriedenstellend, die Strafe ist geringfügig und für das Opfer der Straftat ist der Prozess bis hin zur Verurteilung des Täters ein wahrer Albtraum. Und der Fremde offenbart sich als Mitglied einer Vereinigung, die sich selbst um solche Leute kümmert. Sein Vorschlag: sein Bund kümmert sich um Lauras Vergewaltiger und darf dafür Wills  Hilfestellung in Anspruch nehmen- ein einziges Mal. In seiner Verzweiflung stimmt Will zu. Lauras Vergewaltiger stirbt, die Polizei stempelt es als Selbstmord ab, und es gelingt Will und Laura, ihr Leben wieder einigermaßen aufzubauen, aber es wird nie wieder wie vorher.
Und eines Tages, nach mehr als einem halben Jahr, erreicht Will eine Nachricht. Denn jetzt wird seine Mithilfe gebraucht...
Nach anfänglicher Verwirrung wird ihm eines klar: von ihm wird erwartet, dass er einen angeblichen Kinderschänder umbringt. Und plötzlich sieht sich Will zwischen den Maschen einer Untergrundorganisation gefangen, die ihre Mitarbeiter überall hat- selbst bei der Polizei. Und eine Flucht ist unmöglich...

Der hungrige Vogel greift an.
Obwohl ich zuerst alles andere als begeistert von diesem Film war -der Titel, die Anfangssequenz usw.-, muss ich dennoch sagen, dass er mich positiv überrascht hat. Er ist spannend, manchmal etwas klischeehaft (wir dringen in Deine Wohnung ein und pinnen Dir Nachrichten in Form von Kühlschrankmagneten an Deine Schränke, aber wir sind trotzdem zu faul, engstirnig oder unmächtig, unser Opfer selbst umzubringen), aber er regt zum Nachdenken an und ist sehr unterhaltsam- auf eine actionhaft-tiefsinnige Art und Weise. Nicolas Cage überzeugt ein weiteres Mal in seiner Rolle.
Ein ganz besonderer Film mit dem gewissen albtraumhaften Etwas, das mir so gefällt.
Was ist Gerechtigkeit?
8 von 10 Punkte für diesen Film, dies finde ich mehr als gerechtfertigt.

http://www.youtube.com/watch?v=lo6T4hDyVWM

Donnerstag, 17. Mai 2012

Filme: Das Beste kommt zum Schluss

Filme: Das Beste kommt zum Schluss

Der lebensfrohe Carter, ein schwarzer Automechaniker, und Edward, ein verbitterter Millionär, finden sich in der selben Klinik wieder, denn sie leiden beide unter Krebs. Im selben Zimmer liegend, lernen sie sich kennen und beginnen, sich anzufreunden. Als Edward eine Liste mit Dingen findet, die Carter vor seinem baldigen Tod noch erledigen will, beschließt er, die Sache durchzuziehen und seinen Freund mit auf eine Reise um die Welt zu nehmen, sehr zum Unwillen von Carters Frau, die sich im Stich gelassen fühlt.
Aber die beiden Freunde brechen zu ihrer letzten Reise auf und versuchen, jeden einzelnen Punkt auf ihrer Liste abzuhaken: Etwas Majestätisches sehen, Fallschirm springen, auf Safari gehen, das schönste Mädchen der Welt küssen, Tränen lachen.
Und am Ende kehren sie zurück nach Hause, und siehe da: sie haben es tatsächlich geschafft, ihre Liste zu erfüllen, auch wenn keiner von ihnen das ernsthaft erwartet hätte.

Ein wunderschöner, humorvoller und zugleich trauriger Film über zwei vollkommen verschiedene Männer, zwei ganz unterschiedliche Arten, sein Leben zu leben und schließlich zu verlassen, der trotz aller Klasse diesen typisch amerikanischen Anhauch eben nicht loswird und deswegen "nur" 8, 5 Punkte bekommt. 
Trotzdem wunderschön... und mit Morgan Freeman ;)

http://www.youtube.com/watch?v=lDWa2nVPrQ0

Mittwoch, 16. Mai 2012

Filme: Midnight Run

Filme: Midnight Run (Fünf Tage bis Mitternacht)

Der Kopfgeldjäger Jack Walsh macht sich auf die Suche nach Jonathan Mardukas, der 15 Millionen Dollar unterschlagen hat, denn dieser schuldet einem Kautionär eine halbe Million Dollar. Das FBI und die Mafia allerdings sind auch an Mardukas interessiert, und so beginnt eine Jagd durch ganz Amerika, während der Jack wohl insgesamt mehr Verbrechen begeht als Mardukas selbst.
Obwohl sie stehts Jäger und Opfer sind, freunden sie sich während ihrer Reise nach Los Angeles an und überwinden die Barrieren ihrer vorgeschriebenen Rollen.

Sehr kurze Inhaltsangabe, dafür kann ich sagen, dass ich den Film echt toll fand. Er ist etwas älter (1988), aber trifft meist meinen Humor ziemlich genau und ist erfrischend frei von "schönen" Frauen.
Er ist lustig, die Spannung geht so für das, was man heutzutage gewohnt ist, aber er ist originell und kurzweilig.
7 von 10 Punkten bekommt er von mir.

Trailer, leider nur auf englisch:
http://www.youtube.com/watch?v=_OcChP6FbGk

Bücher: Mark Haddon- Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Cristopher Boone

Bücher: Mark Haddon- Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Cristopher Boone

Cristopher Boone, 15 Jahre, drei Monate und zwei Tage alt, ist Autist. Er hasst braune und gelbe Sachen, fremde Menschen und Überraschungen, aber er liebt Primzahlen, Physik und Hunde. Eines Tages allerdings wird der Pudel seiner Nachbarin ermordet und Cristopher beschließt, sich auf die Suche nach dem Mörder zu machen. In seine Ermittlungen platzt allerdings bald sein Vater hinein, der ihn daran hindern will, in "anderer Leute Angelegenheiten" herumzuschnüffeln.
Doch Cristopher lässt sich nicht beirren: er sucht weiter. Und findet dabei heraus, dass seine Mutter, die er so lange tot geglaubt hat, noch am Leben ist. Dass sein Vater ihn all die Jahre über belogen hat.
Und so springt Cristopher über den eigenen Schatten und macht sich ganz alleine auf den Weg nach London, wo er seine Mutter zu finden hofft.

Ein sehr schönes, kluges Buch mit einem Haufen an mathematischen Beispielen und Berechnungen und einer großen Portion menschlicher Wärme.
Ich vergebe 7, 5 von 10 Punkten.

"Wenn man stirbt, passiert Folgendes: Das Gehirn arbeitet nicht mehr und der Körper verwest, so wie Rabbit, als er starb und wir ihn in der Erde am Ende des Gartens begruben. Alle seine Moleküle lösten sich in andere Moleküle auf, gingen in die Erde über und wurden von Würmern gefressen und gingen in die Pflanzen über, und wenn wir in 10 Jahren an derselben Stelle graben, wird nichts mehr übrig sein als sein Skelett. Und in tausend Jahren wird sogar sein Skelett verschwunden sein. Aber das ist in Ordnung, weil er jetzt Teil der Blumen und des Apfelbaums und des Weißdornbuschs ist.
Wenn Menschen sterben, legt man sie manchmal in einen Sarg, sodass sie sich lange Zeit nicht mit der Erde vermischen, erst wenn der Sarg verrottet.
Mutter hingegen wurde eingeäschert. Das heißt, dass sie in einen Sarg gelegt, verbrannt und in Asche und Rauch verwandelt wurde. Ich weiß nicht, was mit der Asche passiert ist, und konnte mich im Krematorium nicht danach erkundigen, weil ich nicht zur Beerdigung gegangen bin. Aber der Rauch steigt aus dem Schornstein in die Luft, und manchmal schaue ich in den Himmel hinauf und denke, dass da oben oder in den Wolken über Afrika oder der Antarktis Moleküle von Mutter herumfliegen oder dass sie als Regen über den Regenwäldern Brasiliens niedergehen, oder irgendwo als Schnee."

Dienstag, 15. Mai 2012

Filme: The Black Dahlia

Filme: The Black Dahlia (Die schwarze Dahlie)

Ähm... ja. In diesem Film, der auf einem echten Ereignis basiert, befinden sich die Hauptpersonen in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts und sind zwei Boxer, die nebenher auch noch Verbrechen aufklären.^^
Eine getötete junge Frau läutet eine seltsame Handlung ein, die sich rund um Lesbensex, Dreiecksbeziehungen, finstere Machenschaften und wahnsinnige Snobfamilien dreht. Die Storyline ist aber so verwirrend, dass es schwerfällt, mitzukommen, und spätestens ab der Hälfte des Films wird dieser so seltsam, überdreht und einfach nur schlecht, dass meine Reaktion eigentlich nur noch von :D zu O.O gereicht hat. :P
Ich habe nicht wirklich eine Ahnung, was der Film soll, weil er mir manchmal vorkommt, als würde er sich selbst aufs Korn nehmen mit den grottig schlechten Schauspielern, der übertriebenen 50er Jahre-Musik und der zusammenhanglosen Handlung.
Außerdem ist er, ehrlich gesagt, stinklangweilig und einfach nicht gut gemacht. Es gibt schlicht und ergreifend zu viele Filme, die die Welt nicht braucht. Dieser gehört dazu. Und am Ende sind alle tot, bis auf den einen Boxer und seine blonde Tussi. Na, ganz toll.
Manch einer mag den Film ganz nett finden oder sogar lieben, für mich ist er aber definitiv nichts.
4 von 10 Punkten.

http://www.youtube.com/watch?v=BXPBEEfKPqI

Dienstag, 8. Mai 2012

Filme: Die Piraten!- ein Haufen merkwürdiger Typen

Filme: Die Piraten!- ein Haufen merkwürdiger Typen

Mit meinem kleinen Bruder war ich ein paar Tage nach Kinostart in diesem Film und habe mich ziemlich amüsiert. Die Figuren sind nicht, wie man beim Betrachten der Kinoplakate annehmen könnte, computeranimiert, sondern- jawohl, aus Knet! Dass es das noch gibt.
In Die Piraten geht es um den sogenannten Piratenkapitän und seine getreue Dododame sowie seine reichlich bunt zusammengewürfelte Mannschaft. Piratenkapitän will der beste Captain aller Zeiten werden, das meiste Gold erlangen, endlich den Preis als gefürchtetster und reichster Kapitän erlangen.
Aber als er dann auf Darwin (jawohl, den Darwin) stößt, beginnt die Katastrophe: Der Forscher entdeckt, dass Piratenkapitäns vermeidliches Papageienweibchen ein Dodo ist, der letzte seiner Art, und um seiner angebeteten Königin Victoria zu imponieren, will er den Dodo bei ihr abliefern, damit er Teil des königlichen Zoos wird.
Was aber keiner ahnen konnte: die Queen mag an Tieren vor allem ihr saftiges Fleisch, und die unschuldige Dododame Polly soll nun auf ihrem Teller landen. Es entbrennt ein bitterer Kampf um Polly, bei dem ein jeder seine Seite wählen muss und sich entweder für oder gegen seine Prinzipien entscheiden.
Wunderbar wird Queen Victoria als strenge Kampflady karikiert und Darwin auf die Schippe genommen. Die Crew des Captains hat, wie dieser selbst auch, keinen Piraten, der einen Namen trägt, sie heißen allesamt Pirat mit Gicht, Pirat mit erstaunlichen Rundungen und so weiter. Ein liebevoll gemachter Film, der nicht ganz so durchgeknallt ist wie die meisten Kinderfilme... aber durchgeknallt. Versteht man als Erwachsener mal wieder besser wie als Kind, was ein Nachteil ist. Die Kinderfilme von heute werden immer unkindsgerechter.
Nichtsdestotrotz hat es auch meinem Bruder Spaß gemacht (ich glaube, vor allem, weil es 3D war), und den Film will ich irgendwann mal wieder sehen. :)
7, 5 von 10 Punkten bekommt er von mir im Nachhinein.

http://www.youtube.com/watch?v=97BK94jJoaY

Dienstag, 24. April 2012

Bücher: Suzanne Collins- Die Tribute von Panem. Flammender Zorn


Bücher: Suzanne Collins- Die Tribute von Panem. Flammender Zorn

MEGA-SPOILER^^

Dies ist das letzte Buch der Panem- Trilogie, und mit entsprechend hohen Anforderungen habe ich es gelesen und wurde nicht enttäuscht.
Katniss lebt nun bei den Rebellen aus Distrikt 13, von dem alle geglaubt haben, er wäre vom Kapitol zerstört worden. Die Rebellenführer wollen aus Katniss den Spotttölpel, den Anführer der Revolution, machen, und bald muss sie erkennen, dass sie von ihren neuen Verbündeten genauso missbraucht wird wie vom Kapitol selbst. Auch in ihrer neuen, unterirdischen Welt muss sie sich schminken und herrichten lassen, für die Kamera posieren und jemanden darstellen, den sie nicht einmal kennt. Die Rebellen haben es geschafft, ihre Aufnahmen des Spotttölpels in das vom Kapitol ausgestrahlte Fernsehprogramm einzuschleusen, und das ganze Land befindet sich in Aufruhr.
Schließlich beschließt Katniss, mit einigen anderen zu Peetas Rettung, der von Präsident Snow gefangen gehalten wird, aufzubrechen. Als sie sich nach einer geglückten Rettungsmission wiederbegegnen, geschieht das Unglaubliche: Peeta versucht, Katniss umzubringen.
Bald stellt sich heraus, dass Peeta von Wissenschaftlern des Kapitols „eingewebt“ wurde und seine Erinnerungen in Bezug auf Katniss derart verfälscht sind, dass er zu einem Werkzeug des Kapitols wurde, darauf abgerichtet, Katniss zu ermorden.
Ob er sich jemals erholen wird, ist ungewiss. Monatelang reagiert er auf das kleinste Zeichen von Katniss' Anwesenheit mit Wutanfällen.
Da Katniss nun von ihrem Leben nichts mehr zu erwarten hat, macht sie sich auf, um Präsident Snow zu töten, der an all ihren Verlusten und den Hungerspielen Schuld ist. Eine kleine Gruppe aus Soldaten und einem Kamerateam begleitet sie, allerdings auch Gale und zu ihrer Verwunderung Peeta. Bald keimt in Katniss der Verdacht auf, dass Coin, die Anführerin der Rebellen, Peeta an Katniss' Seite gestellt hat, um Katniss töten zu lassen. Denn wenn die Rebellion Erfolg hat und Katniss, die alles andere als begeistert von Coin ist, der Spotttölpel bleibt, würde Coins hohe Position ins Wanken geraten.
Doch Peeta kommt Stück für Stück immer mehr zurück ins reale Leben: zwar muss er sich immer noch zurückhalten, um Katniss nicht anzugreifen, doch schließlich geschieht das Wunder, das niemand sich zu erhoffen gewagt hatte. Peeta erkennt in Katniss wieder das Mädchen, das er über alles geliebt hat. Aber wird er es wagen, sie ein weiteres Mal zu lieben?
Die kleine Rebellengruppe schrumpft auf ihrem Weg ins Kapitol rapide, denn dieser Weg ist durchsetzt mit grausamen Fallen. Katniss muss zusehen, wie ihre Freunde hinter ihr sterben, um ihr den Weg freizumachen, unter ihnen Finnick und Boggs, die einzigen in Distrikt 13, denen Katniss wirklich vertrauen konnte.
Als es schließlich nur noch eine kleine Strecke zu überwinden gilt, und zwar die zum Präsidentenpalast, fallen hübsche kleine Fallschirme vom Himmel und bringen ein ganzes Feld voller flüchtiger Kinder dazu, zu explodieren. Die herbeieilenden Sanitäter, unter ihnen Prim, stürzen sich auf die sterbenden Kapitolkinder, um ihnen zu Hilfe zu eilen und werden von einer zweiten, größeren Explosion in Stücke gerissen. Und während Katniss, das Mädchen, das in Flammen steht, Feuer fängt, muss sie dabei zusehen wie Prim, um deren Überleben es die ganze Panem-Reihe über eigentlich ging, als menschliche Fackel verendet.
Als Katniss in einem Krankenhausbett wieder aufwacht, ist alles vorbei: ihre Lieben sind alle tot, bis auf Peeta, Gale, Haymitch und ihre Mutter. Prim ist tot. Cinna ist schon lange tot. Alle sind tot.
Aber das Kapitol wurde von den Rebellen eingenommen, und Katniss, deren verbrannte Haut so gut wie möglich zusammengeflickt und erneuert wurde, gibt nun einen kläglichen Spotttölpel ab.
Von der Eroberung des Kapitols hat sie nichts mitbekommen, aber Präsident Snow wird gefangengehalten, damit Katniss selbst ihn eigenhändig vor den Augen aller Distrikte umbringen kann, um ein neues Zeitalter einzuleiten.
Doch die Rebellen, und das erkennt Katniss jetzt mit grausamer Sicherheit, sind eigentlich nicht besser als das Kapitol. Sie wollen die Hungerspiele fortführen, zumindest noch ein einziges Mal, sie spielen mit dem Gedanken, alle Menschen des Kapitols zu töten, und immernoch hat Katniss keine Ahnung, ob die Fallschirmbomben vom Kapitol oder den Rebellen selbst abgeworfen wurden. Denn die Strategie hinter dieser Falle entspricht ganz der von Gale entwickelten...
Und als der Tag von Snows Hinrichtung kommt, trifft Katniss' Pfeil nicht ihn, sondern die neue Präsidentin Coin, woraufhin Snow sein Leben so oder so aushustet. Katniss wird gefangengenommen und in ihr früheres Zimmer im Kapitol gesperrt, wo sie wochenlang kein Zeichen von der Außenwelt bekommt. Schließlich aber kommt Haymitch mit der offiziellen Bekanntmachung, dass Katniss wieder auf freiem Fuße ist. Sie darf zurück nach Distrikt 12, zusammen mit Haymitch und all den Leuten, die sich dort wieder ansiedeln wollen. Sie wird wieder im Dorf der Sieger leben.
Von Gale hört Katniss ihr restliches Leben lang nichts mehr. Er scheint eine Arbeit irgendwo in einem anderen Distrikt angenommen zu haben. Ihre Mutter zieht nicht nach 12, sonder ertränkt ihren Kummer anderswo in ihrer Arbeit.
Aber Peeta kommt ihr hinterher. Und Peeta liebt Katniss.
Und eigentlich nimmt dann doch alles ein Happy- End. Denn Peeta und Katniss überwinden ihren Schrecken und ihre Albträume mit der Hilfe des anderen und bekommen nach fünfzehn Jahren sogar Kinder, einen Sohn und eine Tochter.
Alles wird wieder gut.

Was für ein wunderbares Buch, was für ein grandioser Abschluss für eine grandiose Buchreihe!
Ich hätte mir kein schöneres Ende vorstellen können. Noch nie war ich so zufrieden, nachdem ich ein Buch zugeschlagen habe.
Selbstverständlich habe ich Ströme von Tränen geweint, als ich die letzten Seiten gelesen habe.
Tragisch und herzzerreißend ist das Ende, aber zugleich auch wunderschön. Tröstend und voller Liebe und Frieden. „Meine Kinder, die nicht wissen, dass sie auf einem Friedhof spielen...“
Das Ende musste ich vor lauter Ergriffenheit drei Mal hintereinander lesen.
Ich bin mal großzügig. Dieses Buch hat nicht weniger verdient.
10 von 10 Punkte vergebe ich, in tiefer Trauer und Freude darüber, dass Katniss' Geschichte für immer ein Ende gefunden hat.

„Ich werde ihnen erzählen, wie ich es überlebe. Ich werde ihnen sagen, dass es mir an schlechten Tagen morgens unmöglich ist, mich an irgendetwas zu erfreuen, weil die Angst, es zu verlieren, übermächtig ist. Dann mache ich mir eine Liste im Kopf und verzeichne darauf jeden Akt der Güte, den ich je erlebt habe. Es ist wie ein Spiel. Immer das gleiche. Fast ein bisschen langweilig, nach über zwanzig Jahren.
Aber es gibt viel schlimmere Spiele.“

„Nachts empfinde ich wieder diesen Hunger, der mich damals am Strand überrascht hat, und ich weiß, dass es so oder so passiert wäre. Dass ich zum Überleben nicht Gales Feuer, das von Zorn und Hass genährt wird, brauche. Feuer habe ich selbst genug. Was ich brauche, ist der Löwenzahn im Frühling. Das leuchtende Gelb, das für die Wiedergeburt steht und nicht für Zerstörung. Ein Versprechen, dass das Leben weitergeht, ungeachtet unserer Verluste. Dass es wieder gut werden kann. Und das kann nur Peeta mir geben.
Und wenn er mich fragt: „Du liebst mich. Wahr oder nicht wahr?“,
dann antworte ich: „Wahr.“

Volk von Panem, wir kämpfen, wir wagen, wir wollen endlich Gerechtigkeit!“ So lautet der Text. (…)
Ich werde zurück an meinen Platz gezerrt, die Rauchmaschine wird eingeschaltet. Ruhe wird geboten, die Kameras laufen, dann ruft jemand: „Action!“ Ich halte den Bogen über meinen Kopf und brülle, so zornig ich kann: „Volk von Panem, wir kämpfen, wir wagen, wir machen unserem Hunger nach Gerechtigkeit ein Ende!
Stille senkt sich über das Set. Und es bleibt still. Totenstill.
Schließlich krächzt es in der Gegensprechanlage und Haymitchs ächzendes Lachen hallt durchs Studio. Er muss so lachen, dass er Mühe hat, den Satz herauszubringen: „Und damit, Freunde, wäre die Revolution gestorben!“

Samstag, 21. April 2012

Bücher: Suzanne Collins- Die Tribute von Panem. Gefährliche Liebe


Bücher: Suzanne Collins- Die Tribute von Panem. Gefährliche Liebe

In dem zweiten Band der spektakulären Panem- Trilogie wird Katniss ein weiteres Mal das Fürchten gelehrt: denn anstatt dass sie nach ihrem wohlverdienten Doppelsieg in der Arena das einigermaßen ruhige Leben eines Siegers führen darf, steht das dritte Jubel-Jubiläum vor der Tür, und als ganz besondere Überraschung werden dieses Jahr alle Sieger der Distrikte untereinander ausgelost und dann zurück in die Arena geschickt. Nachdem Katniss das Kapitol im letzten Jahr mit dem geplanten Selbstmord zum Narren gehalten hat, zweifelt sie keine Sekunde daran, dass es kein Zufall ist, dass sie wieder in die Arena gehen muss: sie soll ausgeschaltet werden, und das auf legitimem Wege. Katniss muss zurück in die Szenerie ihrer Albträume, und dieses Mal sind es keine verängstigten Jugendlichen, mit denen sie es zu tun bekommt, sondern professionelle Killer, abgehärtete Sieger, erwachsene Gegner, die mehr als nur gefährlich sind. Doch dieses Mal hat Katniss niemandem versprochen, zurückzukehren, und sie richtet all ihre Aufmerksamkeit nur auf das eine Ziel, Peetas Überleben zu sichern, so wie er bei ihren ersten Hungerspielen alles getan hat, um sie zu retten.
Auf ihrer Reise durch die Distrikte verleitet Katniss die Bewohner ungewollt zur offenen Rebellion gegen das Kapitol und alles wird nur noch schlimmer, als sie erkennen muss, dass ihr persönliches Markenzeichen, der Spotttölpel, unter Rebellen und Oberschicht weit verbreitet ist: die einen tragen ihn als Zeichen des Widerstandes mit sich herum, die anderen als Schmuckstück und Erinnerung an eine tragische Liebesgeschichte und den einzigen Doppelsieg in der Geschichte der Spiele.
Doch dann beginnen die Hungerspiele ein weiteres Mal, und dieses Jahr wird Katniss in einer Wasserlandschaft, die von einem Ring aus Sand und Dschungel umschlossen wird, gefangen gehalten. Schon bald formiert sich eine kleine Gruppe, deren Teil dieses Mal auch Katniss ist, wodurch sich die Zustände in der Arena verglichen mit denen im letzten Jahr teilweise beinahe wie Urlaub anfühlen. Nach anfänglicher Verwirrung erkennt die Gruppe, dass die Landschaft dieses Jahr eine Uhr darstellt, in der pro Segment und Stunde eine unterschiedliche Katastrophe ausgelöst wird, um das Überleben schwerer zu machen, und sie befinden sich nun auf der permanenten Flucht vor den von den Spielemachern ausgelösten Giftnebeln, Mutantenaffen, Monsterwellen und Blitzeinschlägen.
Und gerade in dem Moment, als Katniss das Loch im Gefüge der Arena erkennt, verschiebt sich die Welt...
Die Rebellen sind gekommen, um die Überlebenden aus der Arena zu entführen und sie am Leben zu halten. Doch denjenigen, der Katniss als einziger am Herzen liegt, haben sie nicht retten können: Peeta. Und  nun befindet er sich in der Macht des Kapitols. 
Distrikt 12 existiert nicht mehr.

Wieder mal ein grandioses, fesselndes Buch, das ich innerhalb weniger Stunden durchgelesen habe. Beim Lesen von „Die Tribute von Panem“ bin ich immer ziemlich zwiegespalten. Einerseits will ich so langsam und detailliert wie möglich lesen, um mir alles ganz genau ausmalen zu können, andererseits ist es so spannend, dass ich die Kapitel regelrecht verschlinge und es nicht mehr aus der Hand legen kann. Meine allnächtliche Müdigkeit ist dann stets wie weggeblasen.
Die „Panem“-Bücher sind bisher die einzigen, bei denen ich mich wirklich immer gefragt habe: was wird passieren? Was wird jetzt passieren? Und jetzt?
Ein wunderbares Buch, mehr muss man nicht sagen. Auch wenn Finnick nervt. Und ich keinen blassen Schimmer habe, warum alle es immer mit Twilight vergleichen.
9, 5 von 10 Punkten vergebe ich.

„Er senkt den Kopf, legt seine Stirn an meine und zieht mich näher an sich. Seine Haut, sein ganzer Körper strahlt Wärme aus, weil er so nah am Feuer war, und ich schließe die Augen, sauge seine Wärme ein. Ich atme den Geruch all der Wintertage, die wir vor den Spielen miteinander verbracht haben. Ich versuche nicht, mich zu befreien. Warum auch? Seine Stimme wird zu einem Flüstern. „Ich liebe dich.“
Deshalb also.“

Auf dieser Wiese, unter der Weide,
Ein Bett aus Gras, ein Kissen wie Seide...

Freitag, 20. April 2012

Filme: Dschungelkind

Filme: Dschungelkind

Ein deutscher Linguist zieht mit seiner Frau und seinen drei Kindern (die allesamt Prinz-Eisenherz-Frisuren tragen) in den Dschungel Papuas, um das Volk der Fayu zu studieren, das in seiner Entwicklung irgendwo in der Steinzeit hängen geblieben ist. Die Kindheit der jungen Sabine, die inmitten eines fremdartigen Volkes aufwächst und sich schnell einlebt, wird in mehreren kurzen Episoden dokumentiert. Was ist das für ein Alltag, in dem man damit rechnen kann, dass es wochenlang regnet und danach das ganze Haus von Insekten bevölkert ist? In dem man Brutalität gegen Frauen und Kinder kennenlernt, rituell aufgebaute Stammeskriege und Dahinsiechende, denen nicht geholfen wird? 
Aber auch die Liebe lernt Sabine hier kennen; sie akzeptiert das Brauchtum eines Volkes, das so ganz anders ist als das ihrige, und sie animiert die Kinder der Fayu zum ausgiebigen Herumtollen. Sie findet den schwer verwundeten Auri im Wald und nimmt ihn zuerst als Bruder, in fortschreitendem Alter als Freund und Geliebten an. Er aber wird von der Tuberkulose dahingerafft (und stirbt natürlich nach tagelangem Kampf genau in dem Moment, in dem sie bei ihm eintrifft...) und Sabine versucht, in Deutschland ein neues Leben aufzubauen.
Doch das gelingt ihr nicht. Denn sie hört auf zu leben, sie existiert nur noch. Und sie kehrt zurück in die eigentliche Heimat: den Dschungel Papuas, wo ihre Familie gelernt hat, ihr Wissen mit den Einheimischen zu teilen und im Gegenzug von ihnen unterwiesen zu werden. 
Ein ganz netter Film, der auf einer wahren Geschichte basiert, das Wunder des Lebens und der fremden Kulturen anpreist und das schildert, was man "culture clash" nennt sowie den schwierigen Themen nicht aus dem Weg geht. Es ist recht gut geschauspielert. Mich nerven nur die nuschligen Stimmen der Schauspieler, die sich stark nach Till Schweiger anhören 6,9 von 10 Punkten.

http://www.youtube.com/watch?v=pXLk5nWlaS0

Mittwoch, 18. April 2012

Filme: Happy New Year (New Year's Eve)

Filme: Happy New Year

Man nehme ein paar (Hollywood)"Größen" wie Sarah Jessica Parker, Til Schweiger, Jon Bon Jovi, Robert de Niro, Zac Efron und Hilary Swank, erfinde ein paar Geschichten über unterschiedliche Leute, die unterschiedlich den Neujahrsabend feiern, zum Beispiel geraten sie in Panik, weil ein komischer Leuchtball, der an einem Stab runterflitzen und den Countdown unterstreichen soll aufgrund eines Kurzschlusses hängen bleibt, sie treffen auf ihre alte Liebe und geben sich Ohrfeigen, sie verbringen den Abend mit dem sterbenden Vater oder vor der Webcam, weil der Verlobte als Soldat im Ausland ist, sie sitzen im Fahrstuhl fest... und schon hat man einen unnötigen, aufgedrehten Film. Das Beste war aber immernoch das Paar, das unbedingt als erstes um Mitternacht sein Baby zur Welt bekommen will, um Geld zu kassieren.
Absoluter Schund und nur noch eine Bestätigung für die berühmte US-amerikanische "Balla-Balla-Heit", wie mein Vater es ausdrückt. 4, 5 von 10 Punkten.

http://www.youtube.com/watch?v=R5VGj5JnclQ

Filme: Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele

Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele

Dieser Film ist eine der genauesten Buchverfilmungen, die ich kenne. Bis auf einige Details gleicht der Film exakt der Geschichte des vorliegenden Buches!
Ich habe ihn innerhalb von zwei Wochen zwei Mal gesehen und wollte danach gleich wieder ins Kino, um ihn ein drittes Mal zu sehen. Eine ganz andere Atmosphäre als das Buch verströmt er, Charaktere werden anders dargestellt als im Buch, sind aber dennoch detailgetreu an der Vorlage orientiert, nur ist es unmöglich, in einen Film, der eh schon soviel Überlänge hat, noch mehr Informationen reinzupacken. Bis auf die Szene, wo Katniss auf dem Baum festsitzt und niemand ihr folgen kann, da knüppeldicke Äste (^^) unter dem Gewicht der Verfolger abbrechen, obwohl Katniss im Film nicht gerade klein ist, fand ich den Film perfekt.
Er war nichts für meine schwachen Nerven, vor allem, weil ich die Geschichte gar nicht kannte und "Die Tribute von Panem" erst durch den Film kennen gelernt habe (Jaja, Schande über mich.).
Genial umgesetzt, ideale Rollenbesetzungen, toller Schnitt, detailgetreue Orientierung am Buch... ich als Zuschauerin fühlte mich so sehr in Katniss hineinversetzt wie noch nie zuvor in einen anderen Protagonisten eines Filmes. Dagegen verblasst selbst die Identifikation mit den Helden aus Avatar. Vor allem die Szene mit den Feuerbällen ist umwerfend.
Insgesamt ist der Film perfekt: perfekt inszeniert, perfekt umgesetzt, traurig, unglaublich spannend und eine wahre Nervenfolter, allerdings mit vielen schönen Szenen dazwischen. Die Tonqualität, die sich je nach Katniss' Stimmung verändert -noch nie habe ich einen Film gesehen, der dieses Stilmittel derart erfolgreich und gekonnt einsetzt-, trägt sehr, sehr gut zur Identifikation mit Katniss bei. Schön fand ich auch die Szenen aus Sicht der Spielemacher, die im Buch ganz gefehlt haben. 
Alles ist gelungen: die Musik ist wunderschön, die Schauspieler sind überzeugend, die Effekte realistisch, die Stimmungen wunderbar eingefangen. Einige Details wurden abgeänder, aber das ist bei so einem langen Film einfach notwendig. Ich könnte stundenlang schwärmen.
"Die Tribute von Panem" findet als Film den perfekten Mittelweg zwischen blutig-brutal und kaschierend, um das Ganze nicht zu einem Splatterfilm ausarten zu lassen, und gibt somit erstmals einen Film ab 12 frei, der eigentlich ab 16 sein sollte, dann aber weitaus kein so großes Publikum erzielt hätte (Passender wäre es vielleicht, zu sagen, man sollte ihn eigentlich ab 14 freigeben...).
Tiefsinnig und packend erzählt dieser Film die Geschichte von Katniss und fesselt und berührt den Zuschauer bis zur allerletzten Minute. 
10 von 10 Punkten an einen meiner absoluten Lieblingsfilme!
Möge das Glück stets mit Euch sein...

http://www.youtube.com/watch?v=Mj-hTRt0Pi0

Schön find ich auch den zweiten Trailer. Ignoriert einfach den labernden Typen.

http://www.youtube.com/watch?v=ZD1poATZ_m4

Donnerstag, 12. April 2012

Bücher: Vicky Gabriel & Jessica Hofmann- TeenWitch. Die wilde Magie der jungen Hexen

Vicky Gabriel & Jessica Hofmann: Teenwitch. Die wilde Magie der jungen Hexen

"Aber irgendwann, wenn Ihr ein paar Jahre in diesen unpraktischen Roben Treppen hinaufgefallen seid, oft genug keinen Platz mehr im Auto für dieses sperrige Schwert gefunden habt und es leid seid, ständig einen Rucksack und zwei Tüten mit in den Wald zu schleppen- sprich: Wenn der Zauber all der tollen, kleinen Dinge verblüht ist- werdet Ihr vielleicht feststellen, dass Ihr mittlerweile weit genug seid, um einen Kreis mit der bloßen Hand zu ziehen und an der unverhofft angetroffenen Quelle Eure hohlen Hände selbst zum Kelch der Göttin zu machen. Dann werdet Ihr hie und da Rituale in Jeans und T-Shirt feiern, weil Ihr die Kraft der Magie immer zu spüren imstande seid, egal wo Ihr Euch befindet. (...) Auf jeden Fall aber werdet Ihr schließlich genau wissen, was für Euch selbst von Bedeutung ist und was nicht. Vertraut darauf. Besser als Ihr selbst kann es niemand wissen."

Dieses Buch ist, wie der Titel schon sagt, konkret für Junghexen gedacht. Es klärt die grundlegenden Fragen auf jugendgerechte und einfühlsame Art und Weise, nicht nur die Themen in Bezug auf Wicca und die wichtigsten Fragen in Hinsicht Religion und Magie, sondern auch Dinge wie: Wie sag ich's meinen Eltern? Woran erkenne ich einen guten Zirkel/Coven? Welche Bücher sind empfehlenswert? Wie finde ich meinen magischen Namen? Wie steht's mit Sex im Wicca? Wo kann ich andere Hexen kontaktieren? Wie erkenne ich, ob ich einem Schwindler/Wichtigtuer oder einer tatsächlich magisch begabten Person gegenüberstehe? Kann ich als Hexe eigentlich in die Disko gehen oder machen Hexen das nicht? Was für Kleider tragen Hexen?
Darüber hinaus werden natürlich noch die grundlegenden Dinge erklärt: Der Altar, wie Magie wirkt, Räucherungen und Erdungen...
Allerdings würde ich dieses Buch eher empfehlen, wenn man mehr etwas über den Alltag einer Hexe lernen will als einen Einstieg in Religion und Magie sucht. Da empfehlen sich ganz andere Bücher von Vicky Gabriel, zum Beispiel "Der alte Pfad". Dieses Buch aber ist auf die Bedürfnisse und Fragen junger Hexen zurechtgeschneidert, die selbst noch jugendlich sind und sich in der "Szene" nicht ernst genommen fühlen. Dies ist das einzige Buch, das ich kenne, das jungen Hexen ihre ganz eigene Kraft zuspricht und sich gerade auf das schwierige Thema der Junghexen konzentriert, anstatt einfach so zu tun, als wären diese gut integriert. Junghexen sind im Wicca oft nicht gern gesehen, sondern werden eher belächelt, was teilweise verständlich ist, aber dennoch oft ungerecht scheint. Vicky und Jessica gehen eben auf diese Probleme ein und behandeln sie liebevoll und einfühlsam mit einer guten Portion Humor und Selbstironie.
Ich kann das Buch einer jeden Junghexe nur empfehlen, denn es vermittelt einem ein ganz anderes Gefühl des Selbstwertes als die meisten Bücher. Mit schönen Fotos versehen und einer guten Bücherliste am Schluss ist das Buch liebevoll gestaltet (auch, wenn ich die Fotos der "Junghexen" am Rand oft nervig finde) und endet mit der Aufforderung, aus der Welt der Hexen etwas Gutes zu machen. Denn die Junghexen von heute sind die nächste Hexengeneration.
8, 5 Punkte von 10 bekommt dieses schöne und erfrischende Buch von mir, das sorgfältig und verantwortungsbewusst auf die Sichtweise jugendlicher Hexen eingeht und hilft, den ganz eigenen Pfad zur Göttin zu finden.

"Manchmal, nur manchmal allerdings- da sitzt eine Frau in einem grünen Kleid abseits vom Trubel und trinkt versonnen aus einem Kaffeepott, während sie die Menge überblickt. (...) Ihr seht Euch an und lächelt, und (...) vielleicht sagt einer von Euch bald "Merry Meet" und erntet ein erfreutes, stilles Lächeln ohne Wichtigtuerei und Pathos. 
Nehmt es den Chaoten, den Angebern und den Heuchlern nicht übel- sie können nicht anders. Aber verliert unter ihnen nicht den Mut, nach der stillen Frau oder dem versonnen lächelnden Mädchen unter dem Ahornbaum Ausschau zu halten. Es gibt sie auch, sie sind nur ein wenig schwerer zu finden; aber die Mühe lohnt sich."

Mittwoch, 11. April 2012

Bücher: Claudia Schreiber- Emmas Glück

Claudia Schreiber- Emmas Glück

Max, der Städter, trifft auf Emma, das Landei.
Nachdem Max erfahren hat, dass er todkrank ist und in wenigen Tagen sterben wird, dreht der bisher so korrekte Ordnungsfreak vollkommen durch und klaut den Ferrari seines Kumpels sowie den Kasseninhalt seines Autohauses. Von Hans, dem Bestohlenen, verfolgt, baut Max einen Unfall und landet samt Auto und Geld auf dem hoch verschuldeten Bauernhof Emmas, die ihn findet und gesund pflegt. Das Geld aber nimmt sie an sich und das Auto verbrennt sie, denn zum ersten Mal hat sie beides in ihrem Leben: Geld und einen Mann.
Max, der nun auf Emmas Hof festsitzt, weil er glaubt, von der Polizei verfolgt zu werden, kommt mit den Lebensumständen der chaotischen Bäuerin nicht zurecht: in ihrer Küche fault und schimmelt alles, sie ist unordentlich, schmutzig und derb. Max versucht, etwas Ordnung in Emmas Leben zu bringen, und diese lässt das tatsächlich zu.
Aber Hans ist immer noch auf der Suche nach Max: er begegnet Emma und diese sperrt ihn kurzerhand in einem Verschlag ein. Im Laufe seiner Gefangenschaft versucht Hans, sich mit Emma anzufreunden, um aus seinem Gefängnis zu entkommen, und entwickelt sogar eine Idee, wie sie ihren verschuldeten Hof retten könnte. Denn Emma züchtet Schweine, gibt ihnen Namen, zieht sie groß und tötet sie selbst, indem sie ihnen die Kehle aufschneidet, während sie sie im Arm hält. Und diese glücklichen, geliebten Schweine mit riesigen Freilaufmöglichkeiten will Hans in Wurstform ganz groß rausbringen.
Max lernt derweil, Emma zu lieben: die dreckige, schmutzige Emma, die mit den Schweinen kuschelt und in ihren Ställen schläft, die verhornte Füße hat und ihr klappriges Mofa als Lustobjekt betrachtet. Emma hilft Max, den Schmutz zu akzeptieren und auch die Vorstellung, dass er sterben wird. Max hilft Emma, ein wenig Ordnung in ihr Leben zu bringen und das Trauma ihrer grausamen Kindheit aufzuarbeiten. 
Schließlich lässt Emma Hans frei und bereitet sich auf Max' Tod vor. Die beiden genießen ein paar letzte, selige Tage zusammen, bevor Emma Max mit sich nimmt und ihm die Kehle aufschneidet wie ihren Schweinen, um ihm sein langes Leiden zu ersparen. Dass sie sein Geld genommen hat, weiß er längst, doch inzwischen ist es ihm egal geworden.
Nachdem Max tot ist, wandert Emma ins Ausland aus und ihr Freund, der Polizist, vertuscht ihre Sterbehilfe an Max, damit ihr nichts geschieht. Emmas und Hans' Schweineprojekt bringt so viel Ertrag, dass Emma sich ihr ganzes Leben davon ernähren kann und einige Monate nach ihrer Ankunft in Mexiko gebiert sie Max' Tochter.

"Emmas Glück"- ein schönes, trauriges, tragisches Buch mit einem kleinen Happy- End, das vor dem Schmutz nicht zurückschreckt und nichts, aber auch gar nichts beschönigt. Es bringt einen zum Nachdenken und Trauern, aber auch zum Lächeln. Es bringt einen dazu, zu verstehen, was sich hinter Emmas Glück verbirgt, hinter dem Glück einer Bauersfrau, die eigentlich nie glücklich war- aber dann...
7, 5 von 10 Punkten vergebe ich an dieses kleine, stark berührende Buch über den Tod und das Leben.

"Sie glühte vor Glück, vor Stolz. Wenn sie im Buch war, dann gab es sie zwei Mal. Eine Emma blieb auf dem Hof, aber die andere Emma, die im Buch, die war woanders! 
Der Bartmann hatte ein kleines Gedicht geschrieben über Emma, und sie strahlte vor Glück. Sie hing an seinen Lippen, wenn er las. Ihre eigenen Worte kamen zeitgleich hinterher. Aus dem Gör im Kastanienbaum, das er für stumm gehalten hatte, wurde ein sprechendes Kind.
Emma sprach wie er. Sie war sein Weltenkind, seine Schicksalstochter. Täglich betrachtete er ihre Handflächen und hörte nie auf, darüber zu staunen. (...)
"Du bist sehr stark. Du wirst einmal etwas Wichtiges machen, nicht nur denken."
Ihre Lebenslinie teilte sich, daraus schloss er: "Auch du wirst fortgehen, irgendwann. Weit fort, für immer. Wie ich."
So entfremdete sich Emma von ihrer Familie. Sprach anders, dachte anders. Las.
Als der Bartmann starb, hatte es ihr die Sprache verschlagen. Seitdem war ihr jeder Dreck nah wie ein Freund und Steine machten ihr das Leben leicht. Die Tiere sprachen mit ihr und die Pflanzen wuchsen und blühten um die Wette, nur für sie."

Bücher: Suzanne Collins- Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele

Suzanne Collins: Die Tribute von Panem. Tödliche Spiele

Der erste Teil der Panem- Trilogie ist ein Buch, das ich erst nach Erscheinen des Films gelesen habe. Ich hatte dies schon lange vor und bin ziemlich glücklich, dass ich mich endlich dazu überwunden habe. 
Katniss meldet sich freiwillig zu den alljährlichen Hungerspielen, als das Los auf ihre kleine Schwester fällt. Während der Hungerspiele muss jeder Distrikt des Nordamerika der Zukunft zwei Tribute, ein Mädchen und einen Jungen, in die Hauptstadt, das Kapitol, schicken. Dort angekommen, werden sie in einer riesigen Freilichtarena um ihr Leben kämpfen, bis nur noch einer von ihnen übrig ist, auf den Geld und Ruhm warten. Die Hungerspiele werden zeitgleich live im Fernsehen übertragen, da Hunderte von Kameras den Tributen ständig auf den Fersen sind.
Im Kapitol angekommen bekommt Katniss ihr eigenes Team an Stylisten und Designern, die dafür sorgen sollen, dass sie einen möglichst bleibenden Eindruck bei den Zuschauern hinterlässt. Denn je sympathischer oder erfolgreicher ein Tribut ist, desto wahrscheinlicher sind seine Chancen, dass er innerhalb der Arena Versorgungspakete von Seiten der Sponsoren erhalten wird. Katniss' Mentor bekommt die Idee, Peeta, den Jungentribut aus Katniss' Distrikt als Katniss' Liebhaber darzustellen, denn eine junge, tragische Liebe hatten die Hungerspiele noch nie und tatsächlich sind die Zuschauer zutiefst bewegt. Katniss ist verletzt, dennoch gibt sie sich Mühe, in der Öffentlichkeit möglichst sympathisch zu wirken und willigt ein, bei der Geschichte mit der jungen Liebe mitzuspielen. 
Als Katniss schließlich in der Arena ankommt, muss sie zu ihrer Erleichterung erkennen, dass der Schauplatz dieses Jahr ein großes Waldgebiet ist und nicht etwa eine Wüste oder eine Eislandschaft, wie sie es befürchtet hatte. Katniss kämpft sich durch, sie muss den Durst und den Hunger besiegen und ist auf der Flucht vor der kleinen, aber starken Allianz aus Karrieros, tödlich ausgebildeten Killern aus den reichen Distrikten, die sich vorübergehend geschlossen hat. Katniss ist auf sich selbst gestellt, vor allem, als sie erkennen muss, dass Peeta sich mit den Karrieros zusammengetan hat. Schließlich allerdings trifft sie Rue, ein kleines Mädchen, das ihr auf Schritt und Tritt durch den Wald folgt, und die beiden bilden ein Bündnis, das allerdings nur kurze Zeit hält: während Katniss die angehäuften Vorräte der Karrieros in ihrem Lager in die Luft sprengt, wird Rue gefangen und stirbt schließlich durch einen Speerwurf. Der Mörder Rues ist der erste Mensch, den Katniss tötet. 
Die Lebensbedingungen werden immer härter, da die Spielemacher den Zuschauern eine richtige Show bieten wollen. Als schließlich die Regeländerung verkündet wird, dass von nun an zwei Tribute gewinnen können, vorausgesetzt sie stammen aus dem selben Distrikt, macht sich Katniss auf die Suche nach Peeta, den sie schwer verwundet in einem Versteck vorfindet. Cato, der gefährlichste Karriero, hat ihn mit seinem Schwert verwundet, weil Peeta Katniss einst zur Flucht verholfen hat.
Peeta und Katniss tun sich zusammen und suchen Unterschlupf in einer Höhle. Katniss muss bald erkennen, dass Peeta eine Blutvergiftung droht und fürchtet, er könne sterben und sie würde erneut auf eigene Faust gestellt sein. In der Höhle spielen sie die Rolle des verliebten Paares, tauschen Küsse und Zärtlichkeiten aus, und Katniss muss ein weiteres Mal erkennen, dass ihr tatsächlich etwas an Peeta liegt. Doch Küsse bekommt er von ihr nur, weil das die Chancen auf Versorgungspakete fördert, und tatsächlich bekommen sie etwas Verpflegung von den Sponsoren. Peetas Blutvergiftung aber bleibt, und als verkündet wird, dass am sogenannten Füllhorn für jeden Tribut das gelagert wäre, was er am meisten brauche, betäubt Katniss Peeta mit einem Schlafsirup und macht sich auf den Weg zum Füllhorn, wo eine Medizin für Peeta auf sie wartet. Nach einer weiteren blutigen Begegnung mit anderen Tributen findet Katniss zurück zur Höhle und heilt Peeta. Die Zahl der Tribute schrumpft rasch, und schließlich sind nur noch Peeta, Katniss und Cato übrig. Nun kommt es zum Finale der Hungerspiele: es werden wolfartige Mutationen mit der Haarfarbe und den Augen der verstorbenen Tribute in der Arena losgelassen, die die letzten drei Tribute jagen. Cato fällt ihnen schließlich zum Opfer und Katniss schießt ihm in den Kopf, um sein Leiden, das sich bereits eine Nacht hinzieht, um den Zuschauern etwas Aufregung zu bieten, zu beenden. 
Nun warten Katniss und Peeta darauf, abgeholt zu werden, doch im letzten Moment verkünden die Spielemacher, dass die Regeländerung, dass es zwei Sieger geben könne, außer Kraft gesetzt wäre. Katniss macht Peeta den Vorschlag, dass sie beide tödliche Beeren essen sollten, damit keiner von ihnen den anderen umbringen müsse, und in allerletzter Sekunde werden Katniss und Peeta doch noch zu Siegern erklärt, um dem Publikum keine Hungerspiele zu bieten, in denen es keinen Sieger gab.
Katniss weiß nicht, dass sie mit ihrer Tat das Kapitol zutiefst verärgert hat- die Mächtigen fühlen sich von ihr verspottet und aufs Korn genommen. Das Buch endet nicht gerade mit einem Happy-End: Katniss muss damit rechnen, dass sich das Kapitol an ihr rächen wird, und erfährt, dass Peetas Gefühle ihr gegenüber nicht gespielt waren. Peeta jedoch fühlt sich von ihr verraten, da sie die Verliebte nur für die Zuschauer gemimt hat, und hat schweren Liebeskummer, glaubte er doch schon, Katniss für sich gewonnen zu haben...

Da kann ich nur sagen: ich freue mich auf den zweiten Teil, auch wenn er "Gefährliche Liebe" heißt! "Die Tribute von Panem- Tödliche Spiele" ist stets aus der Ich-Perspektive erzählt und in der Gegenwart gehalten. Im Gegensatz zum Film, wo die Aktionen der Spielemacher eingeblendet werden, sieht man die ganze Geschichte von vorne bis hinten aus Katniss' Perspektive. Katniss kommt mir im Buch um einiges naiver, aber auch gefühlvoller vor als im Film. Die Dialoge sind mir aus dem Film bekannt, allerdings stellt sich Katniss' Verhältnis zu Peeta um einiges komplizierter dar als im Film. Für Katniss ist Peeta im Buch nicht der Typ, der ihr ein Brot zugeworfen hat, als ob sie ein Schwein wäre, sondern ein Lebensretter, "der Junge mit dem Brot". Die Verliebtheit von Katniss' Seite ist beinahe vollständig gespielt, und im Buch erfährt man viel mehr über ihre zwiespältigen Gefühle Peeta gegenüber. 
"Die Tribute von Panem- Tödliche Spiele" ist ein tolles Buch, gut zu lesen und sehr spannend. Überzeugend aus der Perspektive einer 16jährigen erzählt (besonders lustig die Stelle, als Peeta lautstark durch den Wald stampft und Katniss schon total genervt von ihm ist), merkt man deutlich, dass dieses Buch von einer Frau geschrieben wurde. Definitiv muss man den Film an zweierlei Maßstäben messen, weil sie einerseits fast gleich, andererseits aber sehr unterschiedlich und auf zwei komplett andere Arten stimmungsvoll sind. Die Charaktere werden jeweils etwas unterschiedlich präsentiert. Ich vergebe an das schöne, einfühlsame und teilweise auch witzige Buch mit den originellen Einfällen wie Jägerwespen und Spotttölpeln 9 von 10 Punkten.

"Es dauert etwas, bis ich Cato in dem matten Licht und all dem Blut entdecke. Dann gibt das rohe Stück Fleisch, das einmal mein Gegner war, einen Laut von sich und ich erkenne die Stelle, wo sein Mund ist. Ich glaube, das Wort, das er sagen will, ist bitte.
Mitleid, nicht Rachsucht, lässt mich den Pfeil in seinen Schädel abschießen. Peeta zieht mich zurück, in der Hand den Bogen, der Köcher ist leer. 
"Hast du ihn erwischt?", flüstert er.
Zur Antwort ertönt ein Kanonenschuss.
"Dann haben wir gewonnen, Katniss", sagt er dumpf. 
"Hipp, hipp, hurra!", bringe ich hervor, aber in meiner Stimme liegt keine Siegesfreude."

Dienstag, 10. April 2012

Filme: Wie ausgewechselt

Filme: Wie ausgewechselt

Zwei Freunde: einer ist ein erfolgreicher Anwalt mit drei Kindern, der andere ein dauerbekiffter Frauenaufreißer. Während sie gemeinsam in einen Brunnen pinkeln, wünschen sie sich, das Leben des anderen führen zu können... als sie am nächsten Morgen aufwachen (oh Wunder, was für eine originelle und überraschende Idee), sind sie jeweils im Körper des Anderen und müssen nun das ausgewechselte Leben führen, bis sie den mittlerweile abmontierten und in eine andere Stadt verfrachteten (-.-)  Brunnen  wiederfinden, um ihren Wunsch rückgängig zu machen.
Toll. Im ganzen Film dreht es sich nur um irgendwelche dummen, von der modernen Filmindustrie und Gesellschaft als wünschenswert empfundenen Rollenbilder: Männer haben eine "Krebsliste", auf der sie die Frauen verzeichnen, die sie am liebsten gleich "nageln" würden, wenn ihre Partnerinnen an Krebs sterben würden. Frauen sind total ekelerregend, wenn sie schwanger sind, sie stehen auf sexuelle Belästigung und derbe Anmachen, außerdem haben die Mütter von drei Kindern (die natürlich schlank, knackig, perfekt enthaart und gar nicht hängebrüstig sind) überhaupt nichts dagegen, wenn ihr Ehemann zu ihnen sagt "Mach deine Titten weg, wir sind doch hier nicht in Afrika."
Und Kinder scheißen einem naürlich ins Gesicht, wenn man sie wickelt, reden mit "süßen" quietschigen Stimmen, furzen einen an... genauso wie die Ehefrau, die bei offener Badezimmertür auf der Toilette ihren Durchfall zur Schau stellt.
Oh mein Gott, dieser Film ist so frauenverachtend und diskriminierend und vermittelt ein extrem schlechtes Männerbild, das ganz zum Ende noch mit etwas Kitsch verquirlt wird, damit frau dann doch gerührt sein kann über die guten, liebenden Männer von heute.
Die sexy weibliche Hauptperson steht übrigens natürlich total auf Baseball, hat derbe Ausdrücke drauf, trägt durchsichtige Tangas, ist versaut und sexgierig sowie im Intimbereich tättowiert, steht auf Belästigungen und ist absolut "umwerfend" (nun, um es mal mit meinen Worten zu sagen: blauäugig und nervtötend). 
Dieser Film ist nichts. Er ist bloß ekelerregend (Softpornos, Silikontitten, Kinderscheiße im Gesicht...), schlecht geschauspielert und einfallslos sowie diskriminierend. Einfach nur ein Haufen gequirlter Hirnkacke.
1,5 von 10 Punkten.

http://www.youtube.com/watch?v=lXoOfAozOMA

Montag, 9. April 2012

Filme: Avatar- Aufbruch nach Pandora

Filme: Avatar- Aufbruch nach Pandora

Anderthalb Jahrhunderte nach unserer Zeit ist die Menschheit im Aufbruch nach Pandora, einem Planeten, auf dem es zumindest annährend erdähnliche Vegetation und Bevölkerung gibt. Jake Sully, ein ehemaliger Marine, der nun im Rollstuhl sitzt, nimmt den Platz seines Zwillingsbruders ein, nachdem dieser ermordet wurde: Jake nimmt von nun an an einem wissenschaftlichen Projekt teil, in dessen Namen auf Pandora sogenannte Avatare erschaffen wurden, Wesen, die aussehen wie die Ureinwohner des Planeten und die mithilfe von moderner Technologie durch die Gehirne der passenden Personen gesteuert werden können. Für jede Person gibt es einen eigenen Avatar, der auf den jeweiligen Menschen abgestimmt ist. Für Jake bedeutet das Experiment, dass er wieder laufen, klettern und springen kann, denn alles, was sein Avatar fühlt und erlebt, empfindet er mit ihm, solange er sich in der künstlichen Trance befindet, die sein Bewusstsein mit dem Avatar verbindet.
Jake ist hin- und hergerissen zwischen den zwei Seiten, die ihn für sich engagieren wollen: einerseits ist da der militärische Leiter der Pandora- Basis, der Jake als Auskundschafter benutzt -er soll einen Weg finden, die Na'vi, die Ureinwohner Pandoras, aus ihrem Heimatbaum zu vertreiben, damit die Menschen an das wertvolle "Unobtanium" gelangen, welches sich unter seinen Wurzeln befindet-, andererseits die leitende Wissenschaftlerin, die tatsächlich einen Weg finden möchte, mit den Na'vi befreundet zu sein und das geheimnisvolle Bewusstseinsnetztwerk zu erforschen, das sämtliche Pflanzen des Planeten verbindet. 
Jake wird in der Rolle seines Avatars bald in den Stamm der Na'vi, auf die er gestoßen ist, aufgenommen. Seine Lehrmeisterin ist die junge Na'vi Neytiri, in die er sich bald verliebt. Er wird zu einem vollwertigen Krieger und Mitglied seines Stammes ernannt und vermählt sich schließlich mit Neytiri, noch bevor er erkennt, dass er endlich eine Seite wählen muss. Gemeinsam mit den Na'vi lernt er, zu reiten und zu fliegen, zu klettern und eins mit dem Wald zu sein. Er begegnet fremden Tieren und Pflanzen, vernachlässigt seinen wahren Körper immer mehr und lebt nur noch durch seinen Avatar.
Schließlich allerdings gehen die rabiaten Soldaten hart gegen die Na'vi vor: sie wollen endlich an das Unobtanium gelangen und schrecken vor keinen Mitteln zurück. Sie zerstören den Wald und den Heimatbaum, und so erfährt Jakes Stamm, dass Jake von Anfang an von dem geplanten Angriff wusste, und lässt ihn als Verräter zurück. Er allerdings wird zu Toruk Makto, dem einzigen Reiter des riesigen Leonopteryx -des letzten Schattens- und vereint die einzelnen Stämme der Na'vi, um gegen die Menschen zu kämpfen. Eine Schlacht zwischen den Geschöpfen des Planeten und den brutalen Eindringlingen der Erde entwickelt sich und natürlich bekommt der Zuschauer am Ende ein Happy- End: die Menschen werden von Pandora vertrieben, und nur einige wenige dürfen bleiben.
Ganz zuletzt wird man noch einmal auf die Schippe genommen, da der Film einen glauben macht, dass auch Jake zurück zur Erde gehen wird, dann aber stellt sich heraus, dass er bei den Na'vi bleiben wird- die Jakes Seele mit Hilfe ihrer Göttin Eywa in den Körper seines Avatars verpflanzen.
Nun, das schreit doch geradezu nach einer Fortsetzung.

"Avatar" ist einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten und ist sozusagen ein uraltes Märchen, das neu verfilmt wurde. Stark erinnert dieser Film an die alten Western: der Held muss sich seinen Platz in dem Volk der Eingeborenen verdienen, und kämpft dann an ihrer Seite gegen die bösen Menschen der Moderne. 
Ja, "Avatar" ist ziemlich amerikakritisch und erweckt im Zuschauer den Wunsch, dass die Na'vi in ihrer Naturverbundenheit über die Menschen siegen werden. Er ist eine Hommage an die Wildheit in allem Leben, an die erwachsene Kindlichkeit, an die Wertschätzung von allem, was ist. Stark inspiriert vom Wicca-Glauben, berührt dieser Film mit der zutiefst naturreligiösen Darstellung der Na'vi in ihrer Welt der Großen Göttin Eywa, der Welt der sprechenden Bäume und dem Band, das zwischen allem Leben besteht. Ja, Avatar entführt den Zuschauer in die tiefsten Sehnsüchte, die eigentlich in jedem von uns schlummern: hinein in die Natur, die unbeschwerte Wildheit unserer uralten Vorfahren, in das zum Weinen schöne, spirituelle Leben vieler Urvölker, das wir nie wieder leben werden.
Untermalt mit wunderschöner Musik zeigt dieser Film den Zusammenstoß von heiler unberührter Natur mit fiesester Technologie und ist somit für den heutigen Menschen zutiefst bewegend und aufrührend. Wir brauchen Geschichten wie diese. Sie lassen uns unsere eigenen Ängste und Wünsche erkennen und vielleicht sogar wieder ein wenig Urspiritualität in unserem Leben erkennen. Die utopische Welt der Na'vi, frei von unseren modernen Sorgen und Verbrechen, lockt und ruft uns zu sich.
"Avatar" ist ein grandioser Film voller großer Momente und tränenschön. Er arbeitet mit Klischees, die so tief in unserer Seele sitzen, dass wir sie lieben. Er entführt uns in eine Welt, in der wir auch leben wollen, in der wir fliegen und wahrhaft im Einklang sein könnten.
Und er ist ein Aufruf dazu, eben diesen Wunsch nicht daran scheitern zu lassen, dass wir auf der Erde leben und nicht auf Pandora.
9 Punkte von 10 bekommt dieser Film von mir, der definitiv zu meinen Lieblingsfilmen gehört. James Cameron, ich verzeihe Dir  "Titanic".

"Diesen Film sieht man nicht, man erlebt ihn."- Cinema.

http://www.youtube.com/watch?v=1fGW_ydP2nk


Filme: Big Fish

Filme: Big Fish

Ein Vater, der seine erfundene, mit reichlich viel Fantasie und Romantik gewürzte Lebensgeschichte nur allzu gerne erzählt und sich damit stets in den Mittelpunkt rückt. Ein Sohn, der diese Geschichte früher für sein Leben gern gehört hat und mit zunehmendem Alter erkennen musste, dass nichts davon wahr ist...

Als Edward Bloom im Sterben liegt, kehrt sein erwachsener Sohn William zu ihm zurück, bereit, seinem Vater zu verzeihen, dass er ihm ständig alle Aufmerksamkeit gestohlen und nur Lügengeschichten über sein Leben erzählt hat. Während dieser Rückkehr ins elterliche Heim allerdings erfährt William Stück für Stück mehr über die wahre Geschichte hinter seinem Vater- und entdeckt, dass vieles, an das er längst nicht mehr glauben kann, überhaupt nicht erfunden ist.
Die abenteuerliche Geschichte eines Mannes, der in die Welt hinauszieht und seine große Liebe findet, in einem Zirkus arbeitet, dessen Direktor ein Werwolf ist, sich mit einem Riesen anfreundet, eine ganze Stadt aufkauft, den Dienst als Soldat im Rekordtempo hinter sich bringt, einen Fisch mit einem goldenen Ehering fängt und selbst mehr ins Wasser als auf die Erde gehört, wird hier erneut ins Leben gerufen und liebevoll erzählt. Zeit und Logik existieren in Edwards Geschichten nicht, denn hier verschwimmen die Grenzen der Fantasie und der Wirklichkeit. Den ganzen Film über dominiert eine märchenhafte, unwirkliche Stimmung und fängt den Zuschauer in einem Netz aus unglaublichen, aber wahren Ammenmärchen. Und die letzte Geschichte, die William einst in dem Glasauge einer alten Hexe gesehen hat, die ihm in der Zukunft als junges Mädchen begegnen wird, erzählt nicht der Vater, sondern der Sohn...

Ein sehr schönes Werk von Tim Burton -den ich an sich eigentlich nicht so sehr mag-, das den Zauber meiner Kindheit in sich trägt, denn diesen Film kann man als Kind und auch als Erwachsener verstehen. Als Kind deswegen, weil man die Wirklichkeit durch die Augen der Fantasie betrachtet, und als Erwachsener, weil man sich eben daran noch allzu gut erinnert...
8, 5 von 10 Punkten.

http://www.youtube.com/watch?v=N65tIsAOI_Q

Filme: Der ganz normale Wahnsinn (Working Mum)

Filme: Der ganz normale Wahnsinn

Es geht um eine arbeitende New Yorker Mutter, die von Sarah Jessica Parker gespielt wird und versucht, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen. Ist an sich nichts Neues, das Besondere an diesem Film allerdings ist, dass er mehr auf die Geschlechterrollen im Berufsalltag fixiert ist als der Durchschnittsfilm über moderne Mütter.
Der Film ist etwas weniger oberflächlich als all die anderen (auch wenn er damit anfängt, dass die Mutter versucht, einen gekauften Kuchen aussehen zu lassen wie einen selbst gebackenen und dies ziemlich dumm anstellt -.-), deswegen bekommt er 5, 75 von 10 Punkten.

http://www.youtube.com/watch?v=42tnknzaG00

Donnerstag, 29. März 2012

Filme: Tower Heist

Tower Heist

Ein korrupter Milliardär, der etliche um ihr Vermögen gebracht hat und sich nun auf seinen Lorbeeren ausruht, hat sich mit dem Falschen angelegt: dem Manager des Hotels, in dem er wohnt. Um sich zu rächen, beschließt Josh, der Manager, die 20 Millionen Safeinhalt aus der Suite des Milliardärs zu klauen und stellt dafür eine chaotische Truppe zusammen, die von Diebstahl genau genommen keine Ahnung hat.
Doch zu seiner Bestürzung muss er erkennen: der Safe ist leer- doch schließlich erwartet die kleine Banditengruppe eine weitaus wertvollere Überraschung in der Suite: ein goldenes Auto...
Nur, wie stiehlt man einen ganzen Wagen?

Dies ist der erste Film mit Eddy Murphy, der mir gefällt. Inzwischen hat er sich anscheinend das Quasseln etwas abgewöhnt, zumindest in diesem Film hält sich das Ganze sehr in Grenzen- zu meiner Erleichterung. Die männliche Hauptrolle wird von Ben Stiller gespielt, den ich echt mag.
"Tower Heist" (zu Deutsch "Aushilfsgangster") ist eine Actionkomödie, die diesen Namen verdient. Mir persönlich hat der Film sehr gefallen, er ist lustig und erfrischend anders. Zwar kennt man die ewige Geschichte der kleinen Gruppe von Banditen, die keine Ahnung von Diebstahl haben, doch in "Tower Heist" ist dieses Konzept wunderbar umgesetzt.
Mit viel Witz, aber auch Nervenkitzel erzählt, verdient dieser Film seine 7, 75 Punkte- einfach mal zum Abschalten ist er sehr gut geeignet.

http://www.youtube.com/watch?v=TdRLJkfeWG8

Mittwoch, 28. März 2012

Filme: 30 Minuten oder weniger

30 Minuten oder weniger

Mjaa, es geht um einen Pizzaboten, der die Pizza in 30 Minuten oder weniger ausliefern muss, daher der Titel, dieser wird von zwei Idioten dazu gezwungen, eine Bank auszurauben und bekommt als Druckmittel eine Bombe umgeschnallt. Die Idioten wollen nämlich den Vater des einen Idioten umbringen, damit sie an die ungefähr 2 Millionen Dollar Vermögen, die das Erbe mit sich bringt, kommen. Sie wollen einen Killer engagieren und brauchen dafür wiederrum Geld, welches der Pizzabote nun für sie klauen soll.
Und nebenbei geht es ständig um irgendwelche dummen, sexistischen Ausdrücke und um die Freundschaft zwischen dem Pizzaboten und dem Inder, der mit ihm die Bank ausraubt, weil es sein bester Freund ist. Außerdem ist Pizzajunge in die Schwester seines Freundes verknallt, darum geht es auch noch ein wenig.
Alles in allem gibt es ein paar Szene, die ganz lustig sind, aber der Film ist trotzdem einfallslos und platzt vor erniedrigenden Kraftausdrücken für Geschlechtsteile, Sex und so weiter, was ihn auch nicht besser macht.
Zum Schluss sterben fast alle Bösen und es gibt noch ein paar Explosionen, das Geld ist zwar futsch, aber immerhin kommt Pizzajunge mit der Angebeteten zusammen.
Juhu.
5 von 10 Punkten.

http://www.youtube.com/watch?v=8EcC4ae1EjQ

Bücher: Vicky Gabriel- Zaubersprüche

Vicky Gabriel- Zaubersprüche

In diesem Werk meines großen Vorbildes Vicky geht es um (wer hätte das gedacht) Zaubersprüche. Man sollte schon etwas Erfahrung in magischer Hinsicht haben, um mit diesem Buch umgehen zu können, denn ausnahmsweise geht Vicky nicht so sehr auf Anfänger ein, wie sie es normalerweise tut. Mit ihrem unverwechselbaren trockenen Humor führt die naturreligiöse Autorin den Leser durch eine Bandbreite von alltäglichen Aspekten, die man durch Zaubersprüche fördern und unterstützen kann, zum Beispiel Erfolg, Anziehungskraft (keine Liebeszauber! Gut so!), Heilung, Gartenarbeit und so weiter. Natürlich warnt sie einen bewusst vor den Gefahren, die hinter einem unbedacht geäußerten Zauber schlummern können und ruft den Leser einmal mehr zum eigenständigen Nachdenken auf. Dennoch vermisse ich in diesem sehr dünnen Buch (nur 126 Seiten) das tiefe Hintergrundwissen, das man bei Vicky Gabriel sonst eigentlich stets beobachten kann.
Wo zum Beispiel sind die Angaben für die Zaubersprüche, sprich, woher genau hat sie sie und aus welcher Quelle stammen sie? Was bedeuten manche von denen überhaupt?
Ich vermisse eine angemessene Erklärung der Zaubersprüche; gerade Vicky, die eigentlich immer gerne bereit ist, über Autoren zu wettern, die dem Leser einfach einen Spruch in die Hand drücken und sagen "Vertrau mir einfach, ja? Der wirkt schon!" hätte sich ruhig etwas mehr Mühe geben können bei der Vermittlung, was der Spruch überhaupt bedeutet und was seine Hintergrundgeschichte ist. Ein unverständliches Zauberquadrat aus irgendwelchen Buchstaben abzutippen reicht eben leider nicht...
Natürlich kann man sich auch selbst informieren, und oft genug gibt Vicky auch an, bei welchem (z.B.) römischen Schreiber man den Spruch finden kann oder aus welchem Kulturkreis er stammt. Ich denke, dass dieses Büchlein eben ausnahmsweise nicht dazu da war, um zu informieren, sondern einfach nur, um eine kleine nützliche Ansammlung von Zaubersprüchen zusammenzustellen, um den Leser letztendlich dazu zu bringen, sich eigene Sprüche und Methoden zu erstellen und sich über die Grenzen des Buches hinaus zu informieren.
Alles in allem kommt das Gesamtwerk etwas lieblos rüber, ist aber gut gegliedert und von einer Frau geschrieben, die lieber möchte, dass man nachdenkt, anstatt alles zu glauben. Auch viele christliche Sprüche sind dabei, was mich freut, denn man kann nicht leugnen, dass in der jüngsten Vergangenheit die christlichen Sprüche dominieren und man kaum Kunde von vorchristlichen Sprüchen hat. Ich finde es gut, die christlichen Sprüche zu erwähnen, anstatt einfach heidnische Sprüche zu erfinden oder dubiose Quellen in Betracht zu ziehen. So schafft man eben auch ein nützliches Buch für christliche Hexen oder solche, die an christlicher Magie interessiert sind, und nicht nur für naturreligiöse Menschen- beide kommen auf ihre Kosten. Darüber hinaus lässt Vicky einem die Möglichkeit offen, den Spruch so abzuwandeln, dass er nicht mehr christlich ist. Außerdem habe ich in diesem kleinen Buch neue Methoden des Zauberns entdeckt, beispielsweise den magischen Gesang. Es ist also nur zu empfehlen, wenn ich auch andere Werke Vicky Gabriels vorziehe.
Ich vergebe 7 von 10 Punkten an "Zaubersprüche".

"Fazit: Wer erfolgreich Magie betreiben will, muss sich selbst entweder sehr gut kennen oder bereit sein, jedem unguten Gefühl, jedem noch so kleinen Zögern bei der Planung eines Zaubers nachzuspüren und herauszufinden, was sich dahinter verbirgt. Vergessen Sie nicht: Es ist nicht ihr Wille, jetzt aufzustehen und eine Tasse Tee zu trinken, der Magie bewirkt. Oberflächliche Wünsche hben nicht die Macht, Ihre Welt enscheidend zu verändern. Es ist vielmehr die ursprüngliche Triebkaft tief in Ihrem Innern, die Sie um Ihr tägliches Überleben kämpfen lässt, die hier gefordert ist."

Bücher: Terry Pratchett- Kleine freie Männer

Terry Pratchett- Kleine freie Männer

"Kleine freie Männer" war das erste Buch, das ich von Terry Pratchett gelesen habe. Ich habe es als Kind geschenkt bekommen und war verzaubert von Tiffanys Welt, dem Kreideland, eine Hommage an das grüne England. In der Kreide geschehen noch seltsame Dinge: Hexen kommen und gehen, kleine blaue Männer machen die Hügel unsicher, analphabetische Lehrerscharen ziehen durch das Land und lassen sich mit Karotten bezahlen...
Tiffany ist eine Hexe, auch wenn sie es nicht weiß. Aber geahnt hat sie schon immer, dass die Hexe nicht so böse sein kann, wie die Leute in der Kreide es gerne behaupten. Und hätte Tiffany die Wahl zwischen der eitlen Prinzessin, die von einem strumpfhosigen Prinzen gerettet werden muss und der alten warzigen Knusperhexe, die im Wald haust, so würde sie sich natürlich für die Hexe entscheiden, denn Tiffany blickt hinter die Dinge.
Eines Tages verschwindet Tiffanys Bruder. Und das kleine Mädchen macht sich, bewaffnet mit einer Bratpfanne, auf, Willwoll zu retten, obwohl sie ihn nicht einmal wirklich leiden kann. Dabei bekommt sie Hilfe von einer Horde von Wir-Sind-Die-Größten, winzige Miniaturschotten mit blau bemalter Haut, die in alten Grabhügeln hausen und sich aufs Randalieren, Trinken und Stehlen spezialisiert haben.
Die Königin der Feen ist es, die Willwoll und den Sohn des Grafen -Roland- entführt hat, hinein in ihr Land der Träume, denn die Königin mag Kinder. Zusammen mit den Wir-Sind-Die-Größten findet Tiffany ein Tor zum Land der Königin, und dort lauern die Gefahren. Denn weshalb denken wir überhaupt, die Erfüllung unserer Träume wäre etwas Wunderbares? Tiffany weiß es schon bald besser.
Gemeinsam mit den Kleinen Riesen und Roland, der ihr über den Weg gelaufen ist, kämpft sich Tiffany durch ein wirres, irritierendes Land voller Traumfragmente und Imitationen. Sie lernt Troms kennen, Hummelfrauen, den Fröhlichen Seemann, kopflose Reiter und zuletzt die Königin selbst. Und mit der Macht der Kreide schafft Tiffany es, sie zu besiegen. Denn Tiffany ist eine Hexe...

Dies ist, wie bereits erwähnt, mein erstes Terry-Pratchett-Buch, und nicht nur deshalb wird es immer mein Lieblingsbuch sein. Tiffanys Welt ist verzaubert und entbehrt allen unnötigen Komplikationen. Trotz der bescheidenen Schlichtheit der Kreide ist sie ein magischer Ort, voller Gefahren zwar, doch auch voller ländlicher Schönheit und Idylle. In "Kleine freie Männer" evoziert Terry Pratchett die Schrecken unserer Kindheit, zum Beispiel Jenny Grünzahn, die Tiffany mit einer Bratpfanne besiegt, oder den Kopflosen Reiter. Immer wieder spielt Tiffanys tote Großmutter, Oma Weh, eine große Rolle: die alte Schäferin, von der Tiffany unbedingt möchte, dass sie eine Hexe war. Ja, Oma Weh scheint geradezu eine Verkörperung des Kreidelandes zu sein: der Mittelpunkt aus Schafen, Stille, Tabak, Wolle, Gras und "Speziellem-Schaf-Einreibemittel". Tiffanys Land verzaubert und berührt, es ist wie ein Märchen über eine greifbare Welt, in der Albträume wahr werden, aber auch besiegt werden können, und das ist das Wunderbare daran: von alleine so stark zu werden, dass man sich der eigenen Angst stellen kann.
"Kleine freie Männer" ist die Geschichte eines kleinen Mädchens, das von einem butterherstellenden Kind zu einer butterherstellenden Hexe wird und ganz nebenbei die Hexenschule findet und die Kelda eines Stammes Kleiner Riesen wird. Terry Pratchett erschafft mit seinem Kreideland eine Welt wie aus Glas, zerbrechlich und solide zugleich, eine Hommage an den ländlichen Volksglauben, an die alten Traditionen, Gewissheiten und (Fabel)Wesen.
Tiffanys Welt voller grüner Wiesen, alter Grabhügel, riesiger Steine und verborgener Wesen möchte man nicht wieder verlassen, leider ist das Buch schon nach schnell gelesenen 315 Seiten vorbei. In diesem Buch tauchen zum ersten Mal (nun, zumindest für mich) Oma Wetterwachs und Nanny Ogg auf, seltsamerweise verhält sich Oma Wetterwachs Tiffany gegenüber weitaus respektvoller als gegenüber anderen Hexen und schenkt ihr sogar einen "virtuellen Hut"- und ihren Respekt. Auch dies ist, kennt man Oma Wetterwachs und Nanny Ogg, eine schöne Parallele zu Terry Pratchetts anderen Hexen-Romanen.
Am Ende erwartet einen noch einen kurzes, sehr schönes Nachwort des Autors, welches einen das Buch lächelnd schließen lässt. 
Und Tiffanys Geschichte geht noch weiter: in den Büchern "Ein Hut voller Sterne", "Der Winterschmied" und "Das Mitternachtskleid", und immer stehen die selben Leitproblematiken und -gedanken im Mittelpunkt: Was ist Magie? Und hört Magie auf, Magie zu sein, wenn man eine Erklärung dafür gefunden hat? Woher sollen wir wissen, wohin wir gehen, wenn wir nicht wissen, woher wir kommen?
Ein wunderbares, von mir sehr geliebtes und wohl schon hundertmal gelesenes Buch voller Poesie und Schönheit. Oft schon hat mich dieses Buch zum Weinen gebracht, aber auch zum Lachen- es spricht von großer Trauer und von tiefen Erinnerungen, aber auch von bewegender Schönheit. Und nicht zuletzt ist es voll von Terry Pratchetts berühmtem Humor und findet genau die richtige Mitte zwischen Romantik und Witz. Schon die Beschreibung auf der Rückseite des Buches verzaubert. Danke für eines der schönsten Bücher der Welt.
10 von 10 Punkten vergebe ich an diesen Wegweiser meiner Kindheit und Jugendzeit.

"An dem Tag, als Oma Weh starb, schnitten die Männer den Grasboden um die Hütte herum und stapelten die Soden ein Stück entfernt auf. Dann gruben sie ein Loch in die Kreide, einen Meter achtzig lang. In großen, feuchten Blöcken hoben sie die Kreide heraus.
Donner und Blitz beobachteten sie aufmerksam. Sie jaulten und bellten mehr interessiert als besorgt. 
Oma Weh wurde in eine Wolldecke gehüllt, an der ein Büschel Rohwolle befestigt war. Das war ein Schäferbrauch. Er sollte irgendwelche Götter, die an dem Vorgang beteiligt sein mochten, darauf hinweisen, dass die zu bestattende Person ein Schäfer war, den größten Teil ihres Lebens auf den Weiden des Hügellands verbracht und wegen den Lammungen und anderen Dingen kaum Zeit für Religion gefunden hatte; außerdem gab es keine Kirchen und Tempel hier oben, deshalb erhoffte man sich Verständnis und Wohlwollen von den Göttern. Oma Weh, das musste man über sie sagen, hatte nie in ihrem Leben zu jemandem oder etwas gebetet, und alle glaubten, dass sie selbst jetzt keine Zeit für einen Gott erübrigt hätte, der nicht einsah, dass zuerst die Lammung anstand. 
Man füllte ihr Grab mit der Kreide, und Oma Weh, die immer gesagt hatte, dass die Hügel in ihren Knochen steckten, hatte nun ihre Knochen in den Hügeln.
Und dann wurde die Hütte verbrannt. Das war nicht üblich, aber Tiffanys Vater meinte, es gäbe nirgends im Kreideland einen Schäfer, der sie benutzen würde.
Die beiden Hunde Donner und Blitz kamen nicht, als er sie rief, und er verstand und ließ sie zufireden bei der glühenden Asche der Hütte sitzen.
Am nächsten Tag, als die Asche kalt war und über die Kreide wehte, kamen alle zurück und legten mit großer Sorgfalt die Soden aus, und danach waren nur noch die eisernen Räder an ihren Achsen und der Kanonenofen zu sehen. 
Und dann, so erzählten alle, sahen die beiden Schäferhunde auf, spitzten die Ohren und liefen davon. Man sah sie nie wieder."

Dienstag, 27. März 2012

Bücher: Walter Moers- Die Stadt der Träumenden Bücher

Walter Moers- Die Stadt der Träumenden Bücher

(SPOILER)

Wer "Drei 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär" gelesen hat, dem wird der Name der Hauptperson in "Die Stadt der Träumenden Bücher" bekannt vorkommen. Hildegunst von Mythenmetz, ein Lindwurm und zukünftiger großer Dichter, dessen Lyrik auch noch im Lernstoff des kleinen Blaubären vorkommt -zu dessen Ärgernis-, erhält ein geheimnisvolles Manuskript von seinem sterbenden Dichtpaten Danzelot von Silbendrechsler. In jenem Manuskript lässt sich eine so vollkommene gewaltige Schreibkunst erkennen, dass es sich der junge Lindwurm zur Aufgabe macht, die Lindwurmfeste zu verlassen und nach Buchhaim, der Stadt der Träumenden Bücher, zu gelangen, um den Autor dieses kleinen Stücks unglaublicher Literatur ausfindig zu machen.
Dort angekommen trifft er gleich auf den Mächtigsten unter den Buchhaimern, der ihn aus einem undurchsichtigen Grund mitsamt dem Manuskript in die Unterwelt, die berühmten Katakomben von Buchhaim, verbannt. Dort muss sich Hildegunst seinen Weg durch ein Labyrinth voller Gefährlicher Bücher, Fallen, unterirdischer Monster und Bücherjäger schlagen. Er passiert riesige, blutrünstige Lebewesen, kleine, ihm wohlgesonnene Zyklopen, die ihm zu einer Begegnung mit dem Bücherjäger Colophonius Regenschein verhelfen, gigantische unterirdische Friedhöfe und rostige Transportgleise, die den Leser unweigerlich an gefährliche, schimmernde Achterbahnen erinnern werden, bis er schließlich nach Schloss Schattenhall kommt und dort den größten Schrecken Buchhaims antrifft- den Schattenkönig.
Und Hildegunst muss erkennen, dass die Wahrheit über Buchhaim nur einen Wimpernschlag entfernt war und Regenschein recht hatte mit der Letzten seiner Vermutungen: der Schattenkönig ist gar nicht so böse, wie alle es ihm nachsagen. Und Hildegunst tut sich mit dem gefürchtetsten aller Lebewesen zusammen, um sich an dem zu rächen, der sie beide in den Untergrund verbannt hat- und dies ist erst der Anfang einer unglaublichen Geschichte... und das Ende des Buches. 
Das Buch ist sehr viel düsterer und ernster als "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär", es ist blutiger (würde man es realistisch verfilmen, so wäre der Film wohl ab 18) und entbehrt dennoch nicht der unglaublichen Fantasie und der charakteristischen Wendung zum Erstaunlichen, welche die Walter-Moers-Bücher so sehr auszeichnen. 
"Die Stadt der Träumenden Bücher" ist ein wunderbares, spannendes und fesselndes Werk, mit viel Humor, aber auch großem Können erzählt. Es bringt einen zum Schmunzeln und Seufzen, es packt den Leser und entführt ihn auf eine abenteuerliche Reise in einer der seltsamsten Gegenden Zamoniens: in die Katakomben, wo Bücher zum Leben erwachen können. Hier können Testamente auf Wimpern eingraviert sein, Meerestiere die Abwesenheit von Wasser vergessen und in der Luft schweben wie seltsame Vögel, hier können Bücher töten und Schatten weinen.
Dies ist ein Buch über Bücher, über Dichter und über die hohe Kunst des Schreibens. Mit viel Fantasie und Originalität erzählt Walter Moers die erste Etappe auf Hildegunsts Reise zum allbekannten Schriftsteller, und nicht selten rührt und bewegt einen das vieldimensionale, liebevoll und sehr bewusst geschriebene Buch. Man könnte beinahe meinen, Moers wäre "vom Orm durchströmt gewesen", als er "Die Stadt der Träumenden Bücher" schrieb- vor allem Literaturliebhaber werden diesen Roman verschlingen und lieben. 
Humor, Mitgefühl, dichterisches Können, Fantasie und Spannung- dies alles vereint sich in diesem wunderbaren Roman, der seine 9, 5 von 10 Punkten wahrhaft verdient.

"Der Schattenkönig aber empfing das Licht der Mittagssonne hocherhobenen Hauptes und mit ausgebreiteten Armen."

Filme: Crazy, Stupid, Love.

Crazy, Stupid, Love.

Dieser Film dreht sich ganz und gar um die große Liebe. Ob man nun ein geschiedenes Ehepaar ist, dass sich nach all dem Zoff, nach all den Affären, nach all der langen Trennungszeit wieder liebevoll an das erste gemeinsam verspeiste Eis erinnert oder ob man ein hoffnungslos in die Babysitterin verknallter Teenager ist: die große Liebe findet man überall, in jedem Alter und in jeder Situation, so behauptet der Film, und stellt damit zugleich die wahrhaftige Liebe, tiefes Vertrauen und die echten Gefühle weit über Sex, Oberflächlichkeit und One-Night-Stands, und dass, obwohl das Cover ziemlich nach Sexkomödie aussieht. Und das ist, wohlgemerkt, in unserer Zeit ziemlich rar, und ich muss zugeben, dass dieser Film -trotz des idiotisch klingenden Titels- einer der sehr wenigen Liebesfilme der heutigen Zeit ist, der mir gefallen hat.
Auf eine familiäre Art und Weise erzählt er von den Höhen und Tiefen der Liebe, ganz ohne in allzu dumme Klischees zu verfallen, und hat ein bezauberndes Ende, das jeden rühren wird, der schon einmal hoffnungslos verliebt war...
7, 75 von 10 Punkten vergebe ich. Oh ja, auch wenn es den ein oder anderen ziemlich überraschen wird.

 http://www.youtube.com/watch?v=2is92_0KWQE

(Ja, der Trailer ist scheiße. Aber er fasst nicht zusammen, um was es in dem Film eigentlich geht.)

Filme: New York Mom

New York Mom

Eine gestresste New Yorker Mutter versucht, mit ihrem Leben liebzuäugeln, indem sie einen 500wörtigen Bericht darüber schreibt, was es heißt, eine Mutter zu sein. Nebenbei plant sie eine Party für ihre Tochter, hat Zoff mit ihrer Freundin und ihrem Mann und so gut wie allen anderen Menschen auf der ganzen Welt, steht unter Zeitdruck und macht Party mit einem Boten, der einen Brief bringt.
Ist ganz okay.
5, 5 von 10 Punkten, weil es so anspruchslos ist.

http://www.youtube.com/watch?v=CLXNbLYMtD8

Filme: Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen

Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen

Eines jungen Erfinders Traum wird endlich wahr: eine seiner Erfindungen funktioniert! Dieser Apparat soll Wasser in Essen verwandeln, um seiner Heimatstadt, die sich bloß von Sardinen ernähren kann, eine bessere Lebensmittelversorgung zu garantieren. Allerdings muss die Erfindung erst versehentlich in die Luft katapultiert werden, damit sie ihre Wirkung zeigt: sie verwandelt Regen in Essen und von nun an regnet es Kuchen, Hähnchen, Cheeseburger und Würste.
Der kleine Küstenort wird natürlich prompt zur Touristenattraktion, doch durch die ständige Produktion von Essen wird die Maschine überlastet und tödliche kulinarische Naturkatastrophen entstehen, zum Beispiel ein Spaghettitornado. 
Der Erfinder muss sich mit seiner Freundin, der Fernsehmoderatorin, ihrem lateinamerikanischen Wettermann und einem allgemeinen Döfling aufmachen, um die Maschine zu stoppen...

Ein ganz netter Kinderfilm, eben typisch computeranimiert: überdreht, übertrieben, reizüberflutend, mit einigen "tiefsinnigen" Aspekten wie Vatersohnkonflikte und so weiter.
6 von 10 Punkten. Trotzdem will ich ihn nicht unbedingt nochmal sehen.


http://www.youtube.com/watch?v=VB0oYNVtFkk

Filme: Zufällig verheiratet

Zufällig verheiratet.

Bla bla. Frau im Radio gibt anderen Frauen Tipps, wie man mit Männern umzugehen hat, eine Frau verlässt dadurch ihren Mann kurz vor der Hochzeit. Mann will sich an Radioreporterin rächen, indem er sich in ihre Heiratsurkunde eintragen lässt, damit sie nicht mehr heiraten kann. Reporterin will das klären, verliebt sich in Mann, Mann verliebt sich in Reporterin, Reporterin heiratet trotzdem, löst aber Feueralarm aus, Feuerwehr kommt, Mann ist Feuerwehrmann, sie küssen sich, sie heiraten.
Yay. Ami-Film, ausnahmsweise nicht ganz so durchgeknallt wie alle anderen Ami-Liebeskomödien.

5 von 10 Punkten.

http://www.youtube.com/watch?v=X4iJt38xZjc

Filme: Artificial Intelligence

Artificial Intelligence

"Artificial Intelligence" spielt in der Zukunft. Dort hat man es endlich geschafft, einen Roboter zu bauen, der fähig ist, zu lieben und dazu auch noch aussieht wie ein echter Mensch. "David", wie der Prototyp dieses ganz speziellen Roboters heißt, hat Gestalt und Wesen eines kleinen Jungen. Ein Ehepaar, das den eigenen kleinen Sohn, der im Koma liegt, verloren hat, nimmt David bei sich auf- und lernt, ihn zu lieben.
Als Ersatz für den geliebten Sohn lebt David bei der neuen Familie und die Mutter, zuerst skeptisch und verängstigt durch die Anwesenheit des Roboters, überwindet ihre Scheu und "prägt" David auf sich, das heißt, dass sie seine Fähigkeit, zu lieben, auslöst, und sich zu der Zielperson seiner bedingungslosen Liebe macht. Von nun an hängt David an ihr und liebt seine neuen Eltern über alles. Doch eines Tages wacht der "echte" Sohn wie durch ein Wunder wieder aus dem Koma auf und beginnt, eifersüchtig wie er ist, den Roboterbruder gegen seine Eltern auszuspielen, sodass diese bald glauben, David wäre gefährlich und würde nach menschlichem Leben trachten.
Dies alles spitzt sich immer weiter zu, und bald entschließen Davids Adoptiveltern, David zurück zu seiner Herstellerfirma zu bringen, wo er zerstört werden würde, da er gefährliches Verhalten zeigt. Doch im letzten Moment bringt die Mutter es nicht über das Herz, David töten zu lassen, und setzt ihn zusammen mit seinem intelligenten Roboterteddybären im Wald aus.
David glaubt nun, dass seine Eltern ihn lieben würden, wenn er ein echter Junge wäre. Immer die Geschichte von Pinocchio, der von der blauen Fee in ein echtes Kind verwandelt wurde, im Sinn, macht er sich auf die Suche nach ebendieser Fee, die ihn "echt" machen soll. Dabei trifft er auf die seltsamsten Gestalten, unter anderem auf einen quasselsüchtigen Liebhaberroboter, der ihn begleitet.
Und ganz am Ende trifft David die blaue Fee, die nun doch so anders ist, als er es sich vorgestellt hat...

Dies ist kein gewöhnlicher Roboterfilm. Man merkt ganz genau Steven Spielbergs Handschrift -zumindest so, wie sie früher einmal war. Schon allein, dass der Roboter endlich einmal von einem echten Jungen gespielt wird, der sich kein bisschen wie ein Roboter, sondern wie ein ganz normales Kind verhält (nur dass er höflicher ist), gibt dem Film einen sehr schönen Anstrich. Immer aus der Sichtweise eines Kindes, nicht eines Roboters, heraus betrachtet, wird der Film immer traumgleicher und märchenhafter, immer unwahrscheinlicher, immer realitätsferner. Denn dies ist kein Film, an den man glauben soll: dies ist ein Film über Träume und Märchen. Zwar hätte man aus der Geschichte des kleinen Roboters, der lieben kann, einen beinahe glaubhaften und tragischen Film machen können, doch da dieser Film aus der Sichtweise eines Kindes heraus geschieht, wird er zu etwas Einzigartigem.
Dennoch ist "A. I. -Artificial Intelligence" kein Film für Kinder, viel zu schwermütig, viel zu traurig ist er. Denn David muss die geliebte Mutter verlassen, muss erkennen, dass er kein Unikat ist, dass tausende von Davids hergestellt werden, muss weinen und schlafen lernen. Und er muss den Tod kennen lernen, den Tod und die unendliche Liebe.
Ja, dies ist definitiv ein sehr trauriger, sehr schöner Film, der manchen zu Tränen rühren wird.
Und trotz aller Tragik, von der der Film erzählt, trotz aller großen Momente voll von Melancholie- für mich ist die bewegendste Stelle des ganzen Filmes jene, in der David gleich nach seiner Prägung zum ersten Mal beginnt, zu lieben. Der Schauspieler des Kleinen ist überwältigend und wird einen unwillkürlich verzaubern.
"Artificial Intelligence" ist ein Meilenstein in der Filmgeschichte und "eine moderne Adaption der Geschichte des Pinocchio".
9, 75 von 10 Punkten.

http://www.youtube.com/watch?v=uA_wFT6XFNk

Filme: Ice- Wenn die Welt erfriert

Ice- Wenn die Welt erfriert

Dies ist ein typischer Endzeitfilm. Ein Forscher versucht, gegen den Energiekonzern Halo vorzugehen, der seiner Meinung nach die Arktis gefährdet. Inzwischen ist die Erde halb verdorrt und halb gefroren.
Tatsächlich verschiebt sich immer wieder das Eis und es kommt zu mehreren Unfällen in Bohrstationen. Der engagierte Ökologe, der den Forscher auf die Zustände aufmerksam gemacht hat, wird ermordet. 
Wie üblich geht es darum, dass ein Schiff mit einigen wichtigen, auserwählten Persönlichkeiten zum einzig rettenden Zielpunkt abfährt, dass der Forscher seine Familie schnappt und sich mit ihr bis zu dem Schiff durchkämpft und es tatsächlich schafft, auf das Schiff zu gelangen.
Allerdings kennen wir das alles schon und ich weiß nicht, was ich von dem Film halten soll. Alles in allem macht er einen flachen und billigen Eindruck, die Charaktere sind einschichtig, die Story reitet mit auf der Welle der Endzeitfilme. Das Ende ist lasch und romantisiert und hinterlässt einem mit einem schalen geistigen Beigeschmack. Viel mehr gibt es zu diesem teilweise recht langweiligen Film nicht zu sagen.
6 von 10 Punkten.

http://www.youtube.com/watch?v=pKsq3VRkAKQ

Filme: Die Triffids (Pflanzen des Schreckens)^^

Die Triffids- Pflanzen des Schreckens

In der Zukunft hat man endlich eine alternative Methode gefunden, Öl zu erzeugen- und zwar, indem man es aus fleischfressenden, sich bewegenden Pflanzen absaugt. Nun ja.
Ein gewaltiger Sonnensturm steht bevor, und weil alle Menschen wie gebannt in die Sonne starren, erblinden sämtliche Menschen auf der ganzen Welt- bis auf ein paar wenige, die aus irgendeinem Grund nicht in die Sonne geschaut haben.
Die Hauptperson, ein Forscher, der für die Triffids zuständig ist, kann noch sehen, weil er an dem Tag des Sonnensturms eine Binde über den Augen hat, weil er sich von einer Augenoperation erholen muss. Er trifft auf eine Fernsehjournalistin, die auch noch sehen kann, weil sie sich zum Zeitpunkt der Eruption in der U-Bahn befand. Gemeinsam müssen sie sich durch eine Welt kämpfen, in der alle Menschen erblindet und dementsprechend verzweifelt sind.
Und nun kommen auch noch die fleischfressenden Triffids und beginnen, Menschen zu verspeisen. Seltsamerweise tun sie das, indem sie sich um die Menschen wickeln und dann abhauen, obwohl ihre Auswüchse immer noch um die Leiche gewickelt sind. Das macht also keinen Sinn, ist aber dafür da, damit es schrecklich und horrormäßig aussieht.
Das Ganze soll ja ein Horrorfilm sein -zumindest teilweise- und ich muss sagen, dass es ohne die Pflanzen vielleicht sogar ein gelungenes Projekt hätte werden können. Aber dann wäre es kein Horror-, sondern ein Katastrophenfilm. Sehr gut dargestellt finde ich die Gewalt und die schrecklichen Geschehnisse, die nach der Kollektiverblindung ausbrechen- eben ein richtiges Endzeitszenario, in dem einzelne Menschenleben nichts mehr zählen. An sich wäre das eine wunderbare Idee gewesen. Alle sind erblindet, und nun müssen sich die wenigen Sehenden einen Weg durch die entsetzte Masse kämpfen. Die Erde wird nun von denen, die ihr Augenlicht behalten haben, regiert...
Aber nein, man muss natürlich unbedingt fleischfressende Pflanzen einbauen. Das ist weder spannend noch logisch, sondern wirkt einfach nur billig. Es ist nicht fesselnd und auch nicht eklig, sondern einfach nur klischeehaft und damit ziemlich enttäuschend.
6 von 10 Punkten- immerhin gab es die gute Idee mit der Kollektiverblindung (falls die nicht geklaut ist).

http://www.youtube.com/watch?v=DvIIUzFwHYs