Freitag, 20. April 2012

Filme: Dschungelkind

Filme: Dschungelkind

Ein deutscher Linguist zieht mit seiner Frau und seinen drei Kindern (die allesamt Prinz-Eisenherz-Frisuren tragen) in den Dschungel Papuas, um das Volk der Fayu zu studieren, das in seiner Entwicklung irgendwo in der Steinzeit hängen geblieben ist. Die Kindheit der jungen Sabine, die inmitten eines fremdartigen Volkes aufwächst und sich schnell einlebt, wird in mehreren kurzen Episoden dokumentiert. Was ist das für ein Alltag, in dem man damit rechnen kann, dass es wochenlang regnet und danach das ganze Haus von Insekten bevölkert ist? In dem man Brutalität gegen Frauen und Kinder kennenlernt, rituell aufgebaute Stammeskriege und Dahinsiechende, denen nicht geholfen wird? 
Aber auch die Liebe lernt Sabine hier kennen; sie akzeptiert das Brauchtum eines Volkes, das so ganz anders ist als das ihrige, und sie animiert die Kinder der Fayu zum ausgiebigen Herumtollen. Sie findet den schwer verwundeten Auri im Wald und nimmt ihn zuerst als Bruder, in fortschreitendem Alter als Freund und Geliebten an. Er aber wird von der Tuberkulose dahingerafft (und stirbt natürlich nach tagelangem Kampf genau in dem Moment, in dem sie bei ihm eintrifft...) und Sabine versucht, in Deutschland ein neues Leben aufzubauen.
Doch das gelingt ihr nicht. Denn sie hört auf zu leben, sie existiert nur noch. Und sie kehrt zurück in die eigentliche Heimat: den Dschungel Papuas, wo ihre Familie gelernt hat, ihr Wissen mit den Einheimischen zu teilen und im Gegenzug von ihnen unterwiesen zu werden. 
Ein ganz netter Film, der auf einer wahren Geschichte basiert, das Wunder des Lebens und der fremden Kulturen anpreist und das schildert, was man "culture clash" nennt sowie den schwierigen Themen nicht aus dem Weg geht. Es ist recht gut geschauspielert. Mich nerven nur die nuschligen Stimmen der Schauspieler, die sich stark nach Till Schweiger anhören 6,9 von 10 Punkten.

http://www.youtube.com/watch?v=pXLk5nWlaS0

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