Montag, 9. April 2012

Filme: Avatar- Aufbruch nach Pandora

Filme: Avatar- Aufbruch nach Pandora

Anderthalb Jahrhunderte nach unserer Zeit ist die Menschheit im Aufbruch nach Pandora, einem Planeten, auf dem es zumindest annährend erdähnliche Vegetation und Bevölkerung gibt. Jake Sully, ein ehemaliger Marine, der nun im Rollstuhl sitzt, nimmt den Platz seines Zwillingsbruders ein, nachdem dieser ermordet wurde: Jake nimmt von nun an an einem wissenschaftlichen Projekt teil, in dessen Namen auf Pandora sogenannte Avatare erschaffen wurden, Wesen, die aussehen wie die Ureinwohner des Planeten und die mithilfe von moderner Technologie durch die Gehirne der passenden Personen gesteuert werden können. Für jede Person gibt es einen eigenen Avatar, der auf den jeweiligen Menschen abgestimmt ist. Für Jake bedeutet das Experiment, dass er wieder laufen, klettern und springen kann, denn alles, was sein Avatar fühlt und erlebt, empfindet er mit ihm, solange er sich in der künstlichen Trance befindet, die sein Bewusstsein mit dem Avatar verbindet.
Jake ist hin- und hergerissen zwischen den zwei Seiten, die ihn für sich engagieren wollen: einerseits ist da der militärische Leiter der Pandora- Basis, der Jake als Auskundschafter benutzt -er soll einen Weg finden, die Na'vi, die Ureinwohner Pandoras, aus ihrem Heimatbaum zu vertreiben, damit die Menschen an das wertvolle "Unobtanium" gelangen, welches sich unter seinen Wurzeln befindet-, andererseits die leitende Wissenschaftlerin, die tatsächlich einen Weg finden möchte, mit den Na'vi befreundet zu sein und das geheimnisvolle Bewusstseinsnetztwerk zu erforschen, das sämtliche Pflanzen des Planeten verbindet. 
Jake wird in der Rolle seines Avatars bald in den Stamm der Na'vi, auf die er gestoßen ist, aufgenommen. Seine Lehrmeisterin ist die junge Na'vi Neytiri, in die er sich bald verliebt. Er wird zu einem vollwertigen Krieger und Mitglied seines Stammes ernannt und vermählt sich schließlich mit Neytiri, noch bevor er erkennt, dass er endlich eine Seite wählen muss. Gemeinsam mit den Na'vi lernt er, zu reiten und zu fliegen, zu klettern und eins mit dem Wald zu sein. Er begegnet fremden Tieren und Pflanzen, vernachlässigt seinen wahren Körper immer mehr und lebt nur noch durch seinen Avatar.
Schließlich allerdings gehen die rabiaten Soldaten hart gegen die Na'vi vor: sie wollen endlich an das Unobtanium gelangen und schrecken vor keinen Mitteln zurück. Sie zerstören den Wald und den Heimatbaum, und so erfährt Jakes Stamm, dass Jake von Anfang an von dem geplanten Angriff wusste, und lässt ihn als Verräter zurück. Er allerdings wird zu Toruk Makto, dem einzigen Reiter des riesigen Leonopteryx -des letzten Schattens- und vereint die einzelnen Stämme der Na'vi, um gegen die Menschen zu kämpfen. Eine Schlacht zwischen den Geschöpfen des Planeten und den brutalen Eindringlingen der Erde entwickelt sich und natürlich bekommt der Zuschauer am Ende ein Happy- End: die Menschen werden von Pandora vertrieben, und nur einige wenige dürfen bleiben.
Ganz zuletzt wird man noch einmal auf die Schippe genommen, da der Film einen glauben macht, dass auch Jake zurück zur Erde gehen wird, dann aber stellt sich heraus, dass er bei den Na'vi bleiben wird- die Jakes Seele mit Hilfe ihrer Göttin Eywa in den Körper seines Avatars verpflanzen.
Nun, das schreit doch geradezu nach einer Fortsetzung.

"Avatar" ist einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten und ist sozusagen ein uraltes Märchen, das neu verfilmt wurde. Stark erinnert dieser Film an die alten Western: der Held muss sich seinen Platz in dem Volk der Eingeborenen verdienen, und kämpft dann an ihrer Seite gegen die bösen Menschen der Moderne. 
Ja, "Avatar" ist ziemlich amerikakritisch und erweckt im Zuschauer den Wunsch, dass die Na'vi in ihrer Naturverbundenheit über die Menschen siegen werden. Er ist eine Hommage an die Wildheit in allem Leben, an die erwachsene Kindlichkeit, an die Wertschätzung von allem, was ist. Stark inspiriert vom Wicca-Glauben, berührt dieser Film mit der zutiefst naturreligiösen Darstellung der Na'vi in ihrer Welt der Großen Göttin Eywa, der Welt der sprechenden Bäume und dem Band, das zwischen allem Leben besteht. Ja, Avatar entführt den Zuschauer in die tiefsten Sehnsüchte, die eigentlich in jedem von uns schlummern: hinein in die Natur, die unbeschwerte Wildheit unserer uralten Vorfahren, in das zum Weinen schöne, spirituelle Leben vieler Urvölker, das wir nie wieder leben werden.
Untermalt mit wunderschöner Musik zeigt dieser Film den Zusammenstoß von heiler unberührter Natur mit fiesester Technologie und ist somit für den heutigen Menschen zutiefst bewegend und aufrührend. Wir brauchen Geschichten wie diese. Sie lassen uns unsere eigenen Ängste und Wünsche erkennen und vielleicht sogar wieder ein wenig Urspiritualität in unserem Leben erkennen. Die utopische Welt der Na'vi, frei von unseren modernen Sorgen und Verbrechen, lockt und ruft uns zu sich.
"Avatar" ist ein grandioser Film voller großer Momente und tränenschön. Er arbeitet mit Klischees, die so tief in unserer Seele sitzen, dass wir sie lieben. Er entführt uns in eine Welt, in der wir auch leben wollen, in der wir fliegen und wahrhaft im Einklang sein könnten.
Und er ist ein Aufruf dazu, eben diesen Wunsch nicht daran scheitern zu lassen, dass wir auf der Erde leben und nicht auf Pandora.
9 Punkte von 10 bekommt dieser Film von mir, der definitiv zu meinen Lieblingsfilmen gehört. James Cameron, ich verzeihe Dir  "Titanic".

"Diesen Film sieht man nicht, man erlebt ihn."- Cinema.

http://www.youtube.com/watch?v=1fGW_ydP2nk


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