Dienstag, 24. April 2012

Bücher: Suzanne Collins- Die Tribute von Panem. Flammender Zorn


Bücher: Suzanne Collins- Die Tribute von Panem. Flammender Zorn

MEGA-SPOILER^^

Dies ist das letzte Buch der Panem- Trilogie, und mit entsprechend hohen Anforderungen habe ich es gelesen und wurde nicht enttäuscht.
Katniss lebt nun bei den Rebellen aus Distrikt 13, von dem alle geglaubt haben, er wäre vom Kapitol zerstört worden. Die Rebellenführer wollen aus Katniss den Spotttölpel, den Anführer der Revolution, machen, und bald muss sie erkennen, dass sie von ihren neuen Verbündeten genauso missbraucht wird wie vom Kapitol selbst. Auch in ihrer neuen, unterirdischen Welt muss sie sich schminken und herrichten lassen, für die Kamera posieren und jemanden darstellen, den sie nicht einmal kennt. Die Rebellen haben es geschafft, ihre Aufnahmen des Spotttölpels in das vom Kapitol ausgestrahlte Fernsehprogramm einzuschleusen, und das ganze Land befindet sich in Aufruhr.
Schließlich beschließt Katniss, mit einigen anderen zu Peetas Rettung, der von Präsident Snow gefangen gehalten wird, aufzubrechen. Als sie sich nach einer geglückten Rettungsmission wiederbegegnen, geschieht das Unglaubliche: Peeta versucht, Katniss umzubringen.
Bald stellt sich heraus, dass Peeta von Wissenschaftlern des Kapitols „eingewebt“ wurde und seine Erinnerungen in Bezug auf Katniss derart verfälscht sind, dass er zu einem Werkzeug des Kapitols wurde, darauf abgerichtet, Katniss zu ermorden.
Ob er sich jemals erholen wird, ist ungewiss. Monatelang reagiert er auf das kleinste Zeichen von Katniss' Anwesenheit mit Wutanfällen.
Da Katniss nun von ihrem Leben nichts mehr zu erwarten hat, macht sie sich auf, um Präsident Snow zu töten, der an all ihren Verlusten und den Hungerspielen Schuld ist. Eine kleine Gruppe aus Soldaten und einem Kamerateam begleitet sie, allerdings auch Gale und zu ihrer Verwunderung Peeta. Bald keimt in Katniss der Verdacht auf, dass Coin, die Anführerin der Rebellen, Peeta an Katniss' Seite gestellt hat, um Katniss töten zu lassen. Denn wenn die Rebellion Erfolg hat und Katniss, die alles andere als begeistert von Coin ist, der Spotttölpel bleibt, würde Coins hohe Position ins Wanken geraten.
Doch Peeta kommt Stück für Stück immer mehr zurück ins reale Leben: zwar muss er sich immer noch zurückhalten, um Katniss nicht anzugreifen, doch schließlich geschieht das Wunder, das niemand sich zu erhoffen gewagt hatte. Peeta erkennt in Katniss wieder das Mädchen, das er über alles geliebt hat. Aber wird er es wagen, sie ein weiteres Mal zu lieben?
Die kleine Rebellengruppe schrumpft auf ihrem Weg ins Kapitol rapide, denn dieser Weg ist durchsetzt mit grausamen Fallen. Katniss muss zusehen, wie ihre Freunde hinter ihr sterben, um ihr den Weg freizumachen, unter ihnen Finnick und Boggs, die einzigen in Distrikt 13, denen Katniss wirklich vertrauen konnte.
Als es schließlich nur noch eine kleine Strecke zu überwinden gilt, und zwar die zum Präsidentenpalast, fallen hübsche kleine Fallschirme vom Himmel und bringen ein ganzes Feld voller flüchtiger Kinder dazu, zu explodieren. Die herbeieilenden Sanitäter, unter ihnen Prim, stürzen sich auf die sterbenden Kapitolkinder, um ihnen zu Hilfe zu eilen und werden von einer zweiten, größeren Explosion in Stücke gerissen. Und während Katniss, das Mädchen, das in Flammen steht, Feuer fängt, muss sie dabei zusehen wie Prim, um deren Überleben es die ganze Panem-Reihe über eigentlich ging, als menschliche Fackel verendet.
Als Katniss in einem Krankenhausbett wieder aufwacht, ist alles vorbei: ihre Lieben sind alle tot, bis auf Peeta, Gale, Haymitch und ihre Mutter. Prim ist tot. Cinna ist schon lange tot. Alle sind tot.
Aber das Kapitol wurde von den Rebellen eingenommen, und Katniss, deren verbrannte Haut so gut wie möglich zusammengeflickt und erneuert wurde, gibt nun einen kläglichen Spotttölpel ab.
Von der Eroberung des Kapitols hat sie nichts mitbekommen, aber Präsident Snow wird gefangengehalten, damit Katniss selbst ihn eigenhändig vor den Augen aller Distrikte umbringen kann, um ein neues Zeitalter einzuleiten.
Doch die Rebellen, und das erkennt Katniss jetzt mit grausamer Sicherheit, sind eigentlich nicht besser als das Kapitol. Sie wollen die Hungerspiele fortführen, zumindest noch ein einziges Mal, sie spielen mit dem Gedanken, alle Menschen des Kapitols zu töten, und immernoch hat Katniss keine Ahnung, ob die Fallschirmbomben vom Kapitol oder den Rebellen selbst abgeworfen wurden. Denn die Strategie hinter dieser Falle entspricht ganz der von Gale entwickelten...
Und als der Tag von Snows Hinrichtung kommt, trifft Katniss' Pfeil nicht ihn, sondern die neue Präsidentin Coin, woraufhin Snow sein Leben so oder so aushustet. Katniss wird gefangengenommen und in ihr früheres Zimmer im Kapitol gesperrt, wo sie wochenlang kein Zeichen von der Außenwelt bekommt. Schließlich aber kommt Haymitch mit der offiziellen Bekanntmachung, dass Katniss wieder auf freiem Fuße ist. Sie darf zurück nach Distrikt 12, zusammen mit Haymitch und all den Leuten, die sich dort wieder ansiedeln wollen. Sie wird wieder im Dorf der Sieger leben.
Von Gale hört Katniss ihr restliches Leben lang nichts mehr. Er scheint eine Arbeit irgendwo in einem anderen Distrikt angenommen zu haben. Ihre Mutter zieht nicht nach 12, sonder ertränkt ihren Kummer anderswo in ihrer Arbeit.
Aber Peeta kommt ihr hinterher. Und Peeta liebt Katniss.
Und eigentlich nimmt dann doch alles ein Happy- End. Denn Peeta und Katniss überwinden ihren Schrecken und ihre Albträume mit der Hilfe des anderen und bekommen nach fünfzehn Jahren sogar Kinder, einen Sohn und eine Tochter.
Alles wird wieder gut.

Was für ein wunderbares Buch, was für ein grandioser Abschluss für eine grandiose Buchreihe!
Ich hätte mir kein schöneres Ende vorstellen können. Noch nie war ich so zufrieden, nachdem ich ein Buch zugeschlagen habe.
Selbstverständlich habe ich Ströme von Tränen geweint, als ich die letzten Seiten gelesen habe.
Tragisch und herzzerreißend ist das Ende, aber zugleich auch wunderschön. Tröstend und voller Liebe und Frieden. „Meine Kinder, die nicht wissen, dass sie auf einem Friedhof spielen...“
Das Ende musste ich vor lauter Ergriffenheit drei Mal hintereinander lesen.
Ich bin mal großzügig. Dieses Buch hat nicht weniger verdient.
10 von 10 Punkte vergebe ich, in tiefer Trauer und Freude darüber, dass Katniss' Geschichte für immer ein Ende gefunden hat.

„Ich werde ihnen erzählen, wie ich es überlebe. Ich werde ihnen sagen, dass es mir an schlechten Tagen morgens unmöglich ist, mich an irgendetwas zu erfreuen, weil die Angst, es zu verlieren, übermächtig ist. Dann mache ich mir eine Liste im Kopf und verzeichne darauf jeden Akt der Güte, den ich je erlebt habe. Es ist wie ein Spiel. Immer das gleiche. Fast ein bisschen langweilig, nach über zwanzig Jahren.
Aber es gibt viel schlimmere Spiele.“

„Nachts empfinde ich wieder diesen Hunger, der mich damals am Strand überrascht hat, und ich weiß, dass es so oder so passiert wäre. Dass ich zum Überleben nicht Gales Feuer, das von Zorn und Hass genährt wird, brauche. Feuer habe ich selbst genug. Was ich brauche, ist der Löwenzahn im Frühling. Das leuchtende Gelb, das für die Wiedergeburt steht und nicht für Zerstörung. Ein Versprechen, dass das Leben weitergeht, ungeachtet unserer Verluste. Dass es wieder gut werden kann. Und das kann nur Peeta mir geben.
Und wenn er mich fragt: „Du liebst mich. Wahr oder nicht wahr?“,
dann antworte ich: „Wahr.“

Volk von Panem, wir kämpfen, wir wagen, wir wollen endlich Gerechtigkeit!“ So lautet der Text. (…)
Ich werde zurück an meinen Platz gezerrt, die Rauchmaschine wird eingeschaltet. Ruhe wird geboten, die Kameras laufen, dann ruft jemand: „Action!“ Ich halte den Bogen über meinen Kopf und brülle, so zornig ich kann: „Volk von Panem, wir kämpfen, wir wagen, wir machen unserem Hunger nach Gerechtigkeit ein Ende!
Stille senkt sich über das Set. Und es bleibt still. Totenstill.
Schließlich krächzt es in der Gegensprechanlage und Haymitchs ächzendes Lachen hallt durchs Studio. Er muss so lachen, dass er Mühe hat, den Satz herauszubringen: „Und damit, Freunde, wäre die Revolution gestorben!“

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